Laumann sucht das Gespräch

mg
Für den "Monitor Patientenberatung" wertete die Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD) 80.000 Beratungsgespräche aus. Ergebnis ist ein Problembericht zum deutschen Gesundheitswesen. Statt Mediziner und Kassenschelte setzt der Patientenbeauftragte Karl-Josef Laumann jedoch auf Dialog.

Behandlungsfehler, hohe Geldforderungen an Patienten, Zuzahlungen sowie ungerechtfertigt abgelehnte Ansprüche seitens der Kassen - das sind die aktuell drängenden Probleme im Gesundheitswesen, informierte die Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD) in ihrem Jahresbericht. Der Patientenbeauftragte Laumann reagierte auf die Ergebnisse, indem er die Selbstverwaltung zum konstruktiven Gespräch einlud. Ganz im Sinne der Sache.

Weiter zum Dialog bereit

„Um an den besten Lösungen für die Patienten mitzuwirken, sind wir zu diesem fortgesetzten Dialog gerne bereit“, sagt Dr. Wolfgang Eßer, Vorstandschef der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV). Schon heute habe die Zahnärzteschaft ein bundesweites Netz von Patientenberatungs- sowie Gutachter- und Schlichtungsstellen.

Differenzierte Betrachtung

Eßer bewertete es als äußerst positiv, dass der Patientenbeauftragte eine so differenzierte Betrachtung hinsichtlich der Beschwerdefälle vorgenommen hat. „Das versetzt die Zahnärzteschaft in die Lage, entsprechende Lösungsvorschläge zu unterbreiten.“

Sich mit Feedback weiterentwickeln

„Der Berufsstand ist bestrebt, Behandlung sowie Beratung kontinuierlich zu verbessern. Hier ist die Selbstverwaltung sehr bemüht. Aber auch die einzelnen Kollegen und Kolleginnen in den Praxen lernen permanent dazu“, sagt auch Prof. Dr. Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der BZÄK. „Feedback und die kritische Analyse der Praxisabläufe helfen, sich immer noch ein Stückchen weiterzuentwickeln.“

Dies gelte um so mehr, da Versicherte besonders in der Zahnmedizin durch Therapiealternativen und das Festzuschusssystem mittlerweile stärker in Therapieentscheidungen involviert seien als das in anderen Disziplinen der Fall ist.

Konkret waren von Laumann „zu niedrig angesetzte Kalkulationen in den Heil- und Kostenplänen“ kritisiert worden, die laut UPD-Bericht zu enormen Zuzahlungen, irritierten Patienten und knapp 1.500 Beratungsgesprächen zu diesem Thema geführt hätten. Außerdem seien viele Patienten verunsichert, wann eine medizinische Zweitmeinung zum Beispiel zum Heil- und Kostenplan angemessen und statthaft ist - hierzu verzeichnete die UPD nach eigenen Angaben rund 1. 700 Beratungen in ihren 21 Einrichtungen bundesweit.

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