Am 31. Mai ist Weltnichtrauchertag

"Pass auf, an wen Du Dein Herz verlierst!"

pr/pm
"Pass auf, an wen du dein Herz verlierst!" - das ist das Motto des Weltnichtrauchertags am 31. Mai in Deutschland. Das Aktionsbündnis Nichtrauchen (ABNR) und die Deutsche Krebshilfe fordern die Politik dazu auf, die Tabakprävention weiter voranzutreiben.

Auf einer Pressekonferenz heute in Berlin informierten sie über die gesundheitlichen Folgen des Rauchens. Rauchen verringert die Lebenserwartung durchschnittlich um etwa zehn Jahre, wie die beiden Organisationen vor den Journalisten betonten.

Rauchfrei-Siegel 2018 für die ZDF-Krimiserie "SOKO Wien"

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"Jedes Jahr sterben bundesweit rund 120.000 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums, dies sind etwa 13 Prozent aller Todesfälle. Der größte Anteil tabakbedingter Todesfälle ist auf Krebserkrankungen zurückzuführen, gefolgt von Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen", erklärte Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe. "Bereits geringe Tabakmengen erhöhen das Sterberisiko."

Rauchen begünstigt das Entstehen von mindestens zehn Krebsarten

Rauchen begünstigt das Entstehen von mindestens zehn Krebsarten wie beispielsweise Lungen-, Kehlkopf- und Speiseröhrenkrebs. Tabakkonsum schadet darüber hinaus den Blutgefäßen und dem Herzen immens, hieß es auf der Pressekonferenz weiter: Rauchen gehört zu den häufigsten Ursachen für Herzinfarkte, Arteriosklerose sowie Schlaganfälle.

Kostenfreier Ratgeber-Service der Deutschen Herzstiftung Deutsche Herzstiftung: Hilfen für Betroffene mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen Ratgeber zur KHK und Herzinfarkt

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Ratgeber zur KHK und Herzinfarkt

Prof. Dr. Helmut Gohlke, Mitglied im Vorstand der Deutschen Herzstiftung e.V., betonte: "Nikotin ist ein starkes Nervengift. Es stimuliert das Herz dazu, abnormal schnell zu schlagen und dadurch unnatürlich viel Sauerstoff zu benötigen. Stickoxide, Kohlenmonoxid und Kohlenwasserstoffe des Tabakrauchs treiben den Herzschlag zusätzlich an und steigern den Blutdruck. Gleichzeitig verengen sich die Blutgefäße. Zudem verändern sich die Fließeigenschaften des Blutes ungünstig. All dies ist Stress für Herz und Gefäße".

Gohlke weiter: "Raucher haben daher ein zwei- bis vierfach höheres Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, als Nichtraucher. Auch Passivrauchen schadet: Es erhöht die Gefahr eines Schlaganfalls um 20 bis 30 Prozent."

Das Aktionsbündnis Nichtrauchen, in dem neben der Deutschen Krebshilfe und der Deutschen Herzstiftung weitere dreizehn bundesweit tätige Gesundheitsorganisationen - unter anderem auch die Bundeszahnärztekammer - vertreten sind, fordert konsequente Schritte, um den Tabakkonsum in Deutschland weiter einzudämmen.

Daten und Fakten zum Rauchen

Daten und Fakten zum Rauchen

  • Angaben der Deutschen Herzstiftung zufolge starben im Jahr 2013 über 121.000 Menschen in Deutschland an den Folgen des Rauchens, wovon rund 30 Prozent auf Erkrankungen des Kreislaufsystems fielen. Die KHK ist eine Erkrankung der Koronargefäße, die das Herz mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen und zählt zu den führenden Todesursachen im Erwachsenenalter (128.230 KHK-Sterbefälle 2015, davon 49.201 wegen akuten Herzinfarkts). Obwohl Alter, erbliche Belastung und Geschlecht eine Rolle spielen, ist die Hauptursache der KHK der heutige Lebensstil: Mangel an Bewegung, falsche Ernährung, Übergewicht, Rauchen und Stress schädigen diese Gefäße und führen zu den Risikokrankheiten Bluthochdruck, Diabetes, Fettstoffwechselstörungen (erhöhtes Cholesterin). 

  • Nach aktuellenhttps://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Studien/Geda/Geda_2014_inhalt.html - external-link-new-window(GEDA 2014/2015-EHIS-Studie) rauchen 20,8 Prozent der Frauen und 27,0 Prozent der Männer ab 18 Jahren täglich oder gelegentlich. Bei beiden Geschlechtern ist der Anteil der aktuell Rauchenden in den Altersgruppen bis 44 Jahre am höchsten. Während im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen 30,3 Prozent rauchten, lag in Brandenburg der Anteil der rauchenden Bevölkerung bei 42,6 Prozent (in Hessen am niedrigsten mit 18,1 Prozent). Im Vergleich zu anderen west- und nordeuropäischen Ländern ist der Tabakkonsum in Deutschland sehr hoch und innerhalb der Bevölkerung nach sozioökonomischen Kriterien sehr ungleich verteilt. In den niedrigen Bildungsgruppen ist das Rauchen sowohl bei Frauen als auch bei Männern, mit Ausnahme der Altersgruppe der 65-Jährigen und älteren, deutlich häufiger verbreitet als in hohen Bildungsgruppen. 

  • Nach den Auswertungen der Tabak-Kontroll-Skala 2016, in der 35 europäische Länder hinsichtlich ihrer Bemühungen um Tabakprävention und Tabakkontrolle verglichen wurden, nimmt Deutschland den zweitletzten Platz ein. Deutschland hat 2005 das ratifizierte Rahmenübereinkommen zur Eindämmung des Tabakgebrauchs (FCTC), das die WHO verfasst hat, nicht in Gesetze umgesetzt. Um aber Kinder und Jugendliche vor dem Einstieg in die Raucherkarriere schützen zu können und Rauchern den Ausstieg aus der Nikotinsucht zu erleichtern, sieht die Deutsche Herzstiftung ein umfassendes gesetzliches Verbot von Zigarettenwerbung im öffentlichen Raum ("Tabakwerbeverbot") als die entscheidende Maßnahme. Die Bundesrepublik ist das einzige Land in Europa, das die Außenwerbung für Zigaretten noch erlaubt, und nimmt damit international eine Außenseiterrolle ein.

Quelle: Deutsche Herzstiftung

"Angesichts der dramatischen Folgen des Rauchens fordern wir die Bundesregierung dazu auf, ein umfassendes Nichtraucherschutzgesetz durch eine bundeseinheitliche Regelung einzuführen, die Tabakwerbung zu verbieten, Steuern für Tabakprodukte weiter zu erhöhen sowie ein Rauchverbot in Autos bei Anwesenheit Minderjähriger einzuführen", sagte Dr. Martina Pötschke-Langer, Vorsitzende des ABNR. Zu den politischen Forderungen hatte das ABNR bereits ein Positionspapier zur Legislaturperiode 2017 - 2021 verfasst.

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