PKV: Alterungsrückstellungen für 200 Milliarden Euro

sg
Die Private Krankenversicherung hält Kapitalanlagen im Wert von 200 Milliarden Euro für ihre Versicherten – und zehrt in der aktuellen Niedrigzinsphase aus Strategien der Vergangenheit.

Wie der Direktor des Verbandes der Privaten Krankenversicherung (PKV), Dr. Volker Leienbach, auf dem Privatzahnärztetag am 15. und 16. Januar in Dresden ausführrte, habe die PKV noch viele langfristige Anlagen in ihren Bestand, die noch zu Hochzinszeiten angelegt wurden.

„Wir profitieren gegenwärtig vom Zinsniveau der Vergangenheit, als man Anlagen noch bis zu acht Prozent verzinst bekam“, sagte Leienbach. Zugleich verteidigte er die in den vergangenen Monaten stark in die Kritik geratenen Steigerungen bei den PKV-Tarifen: „Wir haben die niedrigsten Beitragsanpassungsraten seit langem“.

Die Höhe der Alterungsrückstellungen bezifferte er auf 206 Milliarden Euro in 2014, davon entfielen etwa 178 Milliarden Euro für die private Kranken- und 28 Milliarden Euro für die Pflegeversicherung. Es sei zu erkennen, dass das Modell der PKV mittlerweile auch für den GKV-Bereich und hier besonders bei der Finanzierung in der Pflegeversicherung Anklang fände. „Auch in der SPD setzt man unter Arbeits- und Sozialministerin Nahles konzeptionell auf kapitalgedeckte Fonds als Anlagevariante bei der Sozialversicherung“, sagte Leienbach.

Betriebliche Krankenversicherung als neues Segment

Er kündigte für die nahe Zukunft ein verstärktes Engagement der PKV bei der betrieblichen Krankenversicherung an. Dieser Bereich verzeichne ein starkes Wachstum, doch mehr als 80 Prozent der deutschen Unternehmen seien noch ohne entsprechende Angebote für ihre Mitarbeiter. Durch den demografischen Wandel und den Fachkräftemangel würden die Gesundheit der Mitarbeiter und ihre Bindung an den Betrieb zusehends wichtiger.

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