Robert Koch-Institut

RKI aktualisiert COVID-Strategie für Herbst und Winter

ak
Gesellschaft
Für den Herbst schlägt das Robert Koch-Institut (RKI) ein Drei-Stufen-Modell mit drei Indikatoren vor – Sieben-Tage-Inzidenz, Hospitalisierungen und Intensivbettenbelegung. Einen Lockdown für alle lehnt das Institut ab.

Die aktuell noch überschaubare Infektionslage sollte genutzt werden, um präventive Maßnahmen vorzubereiten und individuell durchführbare Basismaßnahmen weiter zu bewerben, rät das RKI. Der Anstieg an Neuinfektionen ist im Sommer 2021 viel früher eingetreten als im Herbst 2020.

Herdenimmunität? nicht realistisch!

Die Vorstellung des Erreichens einer „Herdenimmunität“ sei nicht realistisch, meint das RKI. Auch eine Grundimmunität aus Impfung und Infektion könne zu diesem Zeitpunkt noch nicht erreicht werden, weil die erwartbaren Impfquoten insbesondere unter den jüngeren Erwachsenen nicht ausreichen.

Eine Grippewelle kann noch hinzukommen

Erschwerend sei im Herbst ein paralleler Anstieg von SARS-CoV-2, Influenza und der Respiratorischen Synzytial-Virus-Infektion (RSV) möglich. Da die Grippewelle in der letzten Saison ausfiel, sei die Wirksamkeit der Grippe-Impfstoffe schwer abschätzbar. Das gemeinsame Auftreten dieser Infektionskrankheiten könne zu einer deutlichen Gesundheitsbelastung durch die Erkrankungen selbst führen, warnt das RKI.

Impfungen, individuelle präventive Maßnahmen und verantwortungsvolles Verhalten sollten der primäre Ansatz sein, um das pandemische Geschehen zu kontrollieren. Sollten die Infektionszahlen weiter ansteigen und sich die Situation in den Krankenhäusern verschärft, schlägt das RKI ein aktualisiertes Stufenkonzept der „Control COVID-Strategie“ vor. Neben Hospitalisierungen und Intensivbettenbelegung sollte auch weiterhin die Inzidenz als Leitwert berücksichtigt werden.

Bei einer Verschärfung der Lage empfiehlt das RKI gezielte und abgestufte Maßnahmen in kontaktintensiven Bereichen und nicht für einen Lockdown für alle. In der Kombination der drei Indikatoren für einen Wechsel von einer Stufe zur anderen sollten die Werte pro Bundesland betrachtet werden, nicht mehr pro Land- oder Stadtkreis. Insbesondere 3G- sowie 2G-Regeln, zusätzliche Schutzkonzepte und Reduzierung der Personenanzahl spielen bei dem Modell eine entscheidende Rolle.

Kein Lockdown mehr für alle

Ab Stufe zwei sollten auch Geimpfte und Genesene bei Kontakt zu Personen mit hohem Infektionsrisiko sich vorher testen lassen und sich dann nur mit negativem Testergebnis treffen. Erst das Zusammenspiel aller Maßnahmen kann die Entwicklung der Pandemie positiv beeinflussen und zur Prävention beitragen, betont das Institut.

Weitere Basis-Maßnahmen

  • Alle – auch Gimpfte und Genesene – sollten sich weiterhin an die AHA+L (Abstand, Hygiene, Alltag mit Maske, Corona-Warn App, Lüften) halten.

  • Corona-Warn-App (Veranstaltungs- und Orts-Check-in-Funktion der CWA nutzen)

  • bei Symptomen zu Hause bleiben und sich testen lassen (auch Geimpfte und Genesene)

  • vollständige Impfung

  • Fallidentifizierung und -isolierung

  • Kontaktpersonen-Nachverfolgung, Isolation von Fällen und Quarantäne von engen Kontaktpersonen

  • Reisen in andere Regionen oder Länder vermeiden und individuelle Mobilität einschränken

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