Mehr als 10.000 Impfdurchbrüche

RKI fordert PCR-Tests auch für erkrankte Kinder und Geimpfte

ak
Gesellschaft
Die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland steigt immer weiter an, während die Anzahl an PCR-Tests rückläufig ist. Zur Eindämmung fordert das Robert Koch-Institut (RKI) deshalb PCR-Tests für erkrankte Kinder und geimpfte Personen.

Seit Anfang Februar identifizierte das RKI 10.827 Impfdurchbrüche anhand der Meldedaten. Davon traten 7.802 Fälle nach der vollständigen Impfung mit BioNTech/Pfizer, 396 mit Moderna, 682 mit AstraZeneca und 1.385 mit Johnson & Johnson auf. In 562 Fällen fand keine Zuordnung zu den Impfstoffen statt.

PCR-Tests sind auf einem Tiefstand

25 Prozent der über 60-Jährigen mit einem Impfdurchbruch mussten bisher im Krankenhaus behandelt werden, bei den 18- bis 59-Jährigen waren es nur zwei Prozent. Laut RKI handelt es sich um einen Impfdurchbruch, wenn die SARS-CoV-2-Infektion bei einer vollständig geimpften Person mittels PCR-Test festgestellt wurde. Die Anzahl durchgeführter PCR-Tests befindet sich allerdings auf einem Tiefstand: Während Anfang Juni noch 835.367 PCR-Tests erfasst wurde, lag die Zahl in der ersten Augustwoche nur noch bei 588.404.

„Je höher der Positivanteil bei gleichzeitig anhaltend hohen Fallzahlen ist, desto höher wird die Anzahl unerkannter Infizierter in einer Population geschätzt“, so das RKI. Knapp vier Prozent der Tests in der letzten Woche fielen positiv aus. „Um eine stärkere Ausbreitung von SARS-CoV-2 in der Bevölkerung zu verhindern, ist es wichtig, dass auch Kinder und geimpfte Personen mit leichter Symptomatik mittels PCR-Test getestet werden“, fordert das Institut.

Antigenschnelltests werden nicht mehr gezählt

Für die Erfassung der Testzahlen werden von Universitätskliniken, Forschungseinrichtungen sowie klinischen und ambulanten Laboren übermittelte Daten aus unterschiedlichen Datenquellen zusammengeführt. Antigenschnelltests werden nicht mehr gezählt.

Tendenz setzt sich fort: Immer mehr Neuinfektionen

Tendenz setzt sich fort: Immer mehr Neuinfektionen

www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Situationsberichte/Wochenbericht/Wochenbericht_2021-08-12.pdf - external-link-new-window

Das RKI weist daraufhin, dass die Gesundheitsämter nicht mehr in der Lage sind, alle Infektionsketten nachzuvollziehen. Knapp ein Viertel aller gemeldeten Fälle sind auf Infektionen im Ausland zurückzuführen. Für die erste Augustwoche wurde am häufigsten Spanien als Infektionsland angegeben, gefolgt von der Türkei und dem Kosovo.

Knapp ein Viertel aller Infektionen kommen aus dem Ausland

Auch im europäischen Ausland werden die meisten SARS-CoV-2-Infektionen von den Virusvarianten verursacht. Mittlerweile liegt der Anteil von Delta in Deutschland bei knapp 98 Prozent der positiven Proben, wohingegen der Anteil von Alpha weniger als zwei Prozent ausmacht.

Bis zum 11. August haben mehr als 52,2 Millionen der Deutschen (62 Prozent) ihre Erstimpfung erhalten, 46,7 Millionen (56,1 Prozent) sind vollständig geimpft worden. "Damit haben sich bislang drei von vier Erwachsenen in Deutschland für einen sicheren Herbst und Winter entschieden", twitterte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn.

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