Verband medizinischer Fachberufe

"Wollt ihr die ZFA abschaffen?"

sg/pm
Der Verband medizinischer Fachberufe e.V. warnt vor der Einstellung nicht ausgebildeter Quereinsteiger. Auf dem Spiel stehe die Patientensicherheit.

Die Referatsleiterin für Zahnmedizinische Fachangestellte, Sylvia Gabel, fordert in einer Mitteilung des Verbands die Delegierten der Bundesversammlung der Bundeszahnärztekammer dazu auf, ein Signal der Wertschätzung an ihre angestellten Mitarbeiter/innen in den Praxen zu senden. „ZFA, Zahnmedizinische Prophylaxeassistent(inn)en, Fachassistent(inn)en, Verwaltungsassistent(inn)en und Dentalhygieniker/innen sind wichtige Teammitglieder in der Zahnarztpraxis, ohne die eine sichere und wirtschaftliche Betreuung der Patient(inn)en nicht möglich wäre“, so Gabel.

Die Diskussion auf der Hauptversammlung des Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte e.V. Mitte Oktober in Lübeck lasse jedoch anderes befürchten. Dort sei unter anderem vorgeschlagen worden, dem Fachkräftemangel bei der ZFA damit zu begegnen, dass Bewerber/innen ohne beziehungsweise mit fachfremdem Abschluss „rechtssicher“ in den zahnärztlichen Praxen eingestellt werden dürfen – zum Beispiel als Rezeptionsmanagerin oder als Hygienefachkraft. Entsprechende Kurse dazu sollen bereits angeboten werden.

Horrorszenario: Quereinsteiger bekommen Röntgen-Crashkurs

Für Gabel ein Spiel mit dem Feuer: „Hygiene- und Praxismanagement sind Inhalte der Ausbildungsordnung. Wenn diese Aufgaben nicht mehr zum Tätigkeitsbereich von ZFA gehören, entfällt vielleicht auch bald die Assistenz bei Behandlungen. Der Weg zum Horrorszenario, dass Quereinsteiger nach einem Crashkurs Röntgenaufnahmen anfertigen, ist dann nicht mehr weit.“

Diese Gedankenspiele führten automatisch zu der Frage, ob die Zahnärzteschaft den Beruf ZFA abschaffen und nur noch angelernte Hilfen für ihre Sprechstunden beschäftigen wolle? „Ist sie sich der Konsequenzen für die Qualität der Betreuung und die Patientensicherheit bewusst?“, fragt Gabel – und ergänzte: „Aus Arbeitgebersicht wäre dann wenigstens das Problem der Personalkosten gelöst. Ein Tarifvertrag ist dann nicht nötig, denn diese Hilfskräfte erhalten den Mindestlohn.“

Der Verband medizinischer Fachberufe e.V. wurde 1963 gegründet. Als unabhängige Gewerkschaft vertritt er die Interessen von Medizinischen, Zahnmedizinischen und Tiermedizinischen Fachangestellten sowie angestellten Zahntechniker/innen. Er verhandelt für MFA und TFA bundesweit Tarifverträge, für ZFA sitzen Tarifpartner aus Hamburg, Hessen, dem Saarland und Westfalen-Lippe am Verhandlungstisch.

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