Arztzahlstatistik der KBV für 2019

Mehr Teilzeit, mehr Angestellte und mehr Frauen

pr/pm
Praxis
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hat ihre Arztzahlstatistik für 2019 vorgelegt: Der Anteil angestellter Ärzte und Psychotherapeuten steigt erneut, der Frauenanteil wächst - besonders in der Psychotherapie.

Aufgrund der wachsenden Teilzeittätigkeit ergibt sich jedoch lediglich ein Plus von 0,2 Prozent. Auch nach dieser Zählweise ist laut KBV der Zuwachs auf die Psychotherapeuten zurückzuführen, die Zahl der Ärzte ist vergangenes Jahr nicht gewachsen. Das Durchschnittsalter stieg nur minimal von 54,21 auf 54,25 Jahre. 

Trend zur Teilzeittätigkeit ist ungebrochen

„Der Trend zur Teilzeittätigkeit ist ungebrochen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf spielt – wie überall in unserer Gesellschaft – auch bei jungen Ärztinnen und Ärzten eine wichtige Rolle“, sagte der KBV-Vorstandsvorsitzende Dr. Andreas Gassenanlässlich der Veröffentlichung der Zahlen. "D ie Arztzeit bleibt ein knappes Gut."

Wie leistungsfähig die ambulante Versorgung ist, zeige aktuell die Bekämpfung der Corona-Krise. Gassen: „Sechs von sieben Patienten werden ambulant behandelt, zusätzlich noch zur Regelversorgung mit über 650 Millionen Behandlungsfällen jährlich. Wir sind also gut beraten, die Niederlassung attraktiv zu gestalten und sie vom Wust an Bürokratie und politischen Eingriffen zu befreien“, betonte er.

Mehr als dreimal so viele Angestellte wie noch vor zehn Jahren

Die Anzahl der Ärzte und Psychotherapeuten, die in Medizinischen Versorgungszentren und Praxen angestellt sind, hat sich ähnlich stark wie in den Vorjahren erhöht. Sie stieg um rund 9 Prozent auf 39.477 Angestellte. Damit gibt es mehr als dreimal so viele angestellte Ärzte und Psychotherapeuten wie noch vor zehn Jahren.

Im Vergleich dazu arbeitet die überwiegende Zahl aber immer noch in einer eigenen Praxis – von den insgesamt über 149.710 an der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmenden Ärztinnen und Ärzten sind rund 70 Prozent in eigener Niederlassung. Von den 28.116 Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten arbeiten rund 90 Prozent in einer eigenen Praxis.

Anteil der Frauen ist in der Psychotherapie am höchsten

Laut Arztzahlstatistik der KBV zeigt sich außerdem, dass die psychotherapeutische Versorgung im vergangenen Jahr zu 78 Prozent von Frauen sichergestellt wurde. Damit ist ihr Anteil in der Fachgruppe Psychotherapie am höchsten.

Aber auch in weiteren Fachgruppen liegt den Zahlen zufolge der Frauenanteil über 50 Prozent, unter anderem in der Dermatologie (54,3 Prozent), Kinder- und Jugendmedizin (55,4 Prozent) und Gynäkologie (68,3 Prozent). Insgesamt stieg er fachgruppenübergreifend von 47 auf 48 Prozent im Vergleich zum Vorjahr – in den jüngeren Altersgruppen ist er am höchsten. Im Jahr 2009 lag der Anteil der Frauen noch bei 39 Prozent.

0,7 Prozent mehr Mund-Kiefer-Gesichts-Chirurgen

Die Arztstatistik weist auch Zahlen für die Mund-Kiefer-Gesichts-Chirurgie in der vertragsärztlichen Versorgung auf. Danach gab es 2019 insgesamt 1.277 Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen, das entsprach 0,7 Prozent mehr als im Vorjahr. 77 von ihnen arbeiteten als Angestellte in Einrichtungen, 100 als Angestellte in freien Praxen. Es gab in 2019 insgesamt 144 Frauen unter den Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen. Das entspricht einem Plus von 3,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

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