Sag's einfacher, sag's klarer

sg
Praxis
Wer bei seinen Patienten etwas erreichen will, muss sich auf sie einlassen. Dabei könne man ruhig mit Wörtern arbeiten, die an Akademien nichts zu suchen hätten, sagen Kommunikationsexperten.

Diese Auffassung vertrat jüngst der Diplom-Psychologe und Kommunikationsexperte Ingo Gerlach beim Ostsee-Symposium des Freien Verbands Deutscher Zahnärzte in Kiel. Es bringe nichts, besonders geistreich zu sprechen, wenn man dem Patienten etwa beibringen will, wie er sich richtig die Zähne putzt. Wichtig sei, ein Sprachniveau anzuwenden, das dem des Patienten entspricht.

Abstrakte Sprache vermeiden

Diese würden in der Regel sehr genau zuhören bei ärztlichen Diagnosen und Befunderhebungen, manchmal  aber recht wenig verstehen von dem, was ihnen Mediziner zu erklären versuchen. Oftmals liege dies an einer „abstrakten und kalten“  Sprache, so Gerlach. „Vermeiden Sie daher Schlau-Sprache, sondern sagen Sie es möglichst einfach, sagen Sie es persönlich, sagen Sie es echt“,  appellierte er.

In der menschlichen Kommunikation sei es wie bei einem Eisberg. „Nur etwa zehn Prozent davon sind an der Oberfläche, sind sichtbar und man nimmt sie bewusst wahr. Aber: 90 Prozent liegen im Verborgenen, man nimmt sie nicht bewusst wahr und sie sind doch da. Und zwar entscheidend.“

Den Patienten abholen

Deshalb spiele bei einer Unterhaltung mit dem Patienten auch dessen Unterbewusstsein eine herausragende Rolle. „Achten Sie daher auch auf Gestik und  Mimik sowie auf die Tonlage des Gesagten.“ Wchtig sei, eine entspannte (Gesprächs-)Atmosphäre zu schaffen, um eine ruhige Unterhaltung führen zu können.

Insgesamt sei es von entscheidender Bedeutung, den Patienten zu spiegeln und sich in Einklang mit ihm zu bringen. Gerlach: „Man muss die Leute dort abholen, wo sie gerade sind.“

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