Die American Dental Association (ADA) zur aktuellen Lage

US-Zahnarztpraxen sollen wieder öffnen

mg/ck
Praxis
Geht es nach dem Willen der US-Regierung sollen Zahnarztpraxen in den USA wieder komplett öffnen - obwohl ihnen keine persönliche Schutzausrüstung (PSA) mehr zur Verfügung steht. Die American Dental Association (ADA) zur aktuellen Lage.

Insgesamt 1.013.168 US-Bürger sind laut der Johns-Hopkins-University an COVID-19 erkrankt, 58.368 daran gestorben (Stand 29. April 2020). Dennoch plädieren die US-Regierung und einzelne Bundesstaaten dafür, wesentliche Bereiche aus Wirtschaft und Gesellschaft wieder hochzufahren - auch Zahnarztpraxen.

Die ADA hat Bedenken

Die ADA respektiert diese Entscheidung, gibt aber zu bedenken, dass Zahnarztpraxen seit dem 16. April keine PSA mehr zur Verfügung steht. Ein Hand-out soll den Zahnärzten nach Aufhebung der aktuell noch gültigen Praxisbeschränkungen bei der Rückkehr zur Normalversorgung eine Hilfestellung geben.

Da die Praxen des Landes je nach Bundesstaat zu unterschiedlichen Zeiten und unter unterschiedlichen Rahmenbedingungen wieder starten, müssten die Zahnärzte der ADA zufolge unter Berücksichtigung der Verfügbarkeit von notwendiger Schutzausrüstung und den Bedürfnissen ihrer Patienten nun selber abwägen, wann sie welche zahnärztliche Versorgung wieder anbieten können.

Hintergrund

Hintergrund

Am 16. März rietdie American Dental Association (ADA) den Zahnarztpraxen, alle Behandlungen auf dringende Fälle und die Notfallversorgung zu beschränken. Später verlängerte sie diese Empfehlung bis mindestens zum 30. April. Ziel war, mithilfe von sozialer Distanzierung die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus einzudämmen, die notwendige persönliche Schutzausrüstung (PSA) für medizinische Kollegen an vorderster Front zu reservieren und zu vermeiden, dass Patienten, die eine zahnärztliche Notfallbehandlung benötigen, in überlastete Notaufnahmen von Krankenhäusern gehen müssen.

Seit Mitte April wird die epidemische Lage in den USA sehr unterschiedlich beurteilt. Einige Bundesstaaten und Kommunalverwaltungen erwägen, bestimmte als "wesentlich" eingestufte Betriebe, darunter auch Zahnarztpraxen, wieder zu öffnen. Die US-Regierung hat dazu jetzt Kriterien für die Bundesstaaten veröffentlicht.

Zahnärzte sollten nach Ansicht der ADA sorgfältig die Verfügbarkeit geeigneter PSA prüfen, um das Risiko einer Virusübertragung zu minimieren. Die ADA steht in Kontakt mit der Federal Emergency Management Agency (FEMA) und anderen Bundesbehörden und Organisationen, um dafür zu sorgen, dass Zahnärzte als wichtige Arbeitskräfte im Gesundheitswesen bei der PSA vorrangig behandelt werden.

Seit dem 16. April stehen den Zahnärzten in den USA keine von der FDA genehmigten Tests für COVID-19 zur Verfügung. Zahnärzte sollten sich daher laut ADA bewusst sein, dass bei asymptomatisch gesund erscheinenden Patienten nicht davon ausgegangen werden kann, dass sie COVID-19-frei sind

Die ADA befürchtet, dass je länger Zahnarztpraxen für die Vorsorge und Behandlung von frühen Formen von Zahnerkrankungen verschlossen bleiben, desto wahrscheinlicher unbehandelte Krankheiten fortschreiten, was die Komplexität und die Kosten der Behandlung im weiteren Verlauf erhöhen werde.


Die ADA ist die größte zahnärztliche Vereinigung in den USA und repräsentiert 157.000 Zahnärzte und 20.000 Zahnmedizinstudenten.


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