Zahnarztphobie

Ängstliche Mutter? Erhöhtes ECC-Risiko!

nl
Zahnmedizin
In einer aktuellen Studie beleuchtet ein indisches Forscherteam den Zusammenhang zwischen Zahnarztangst von Müttern und den möglichen Auswirkungen auf den Zahnstatus ihrer Kinder.

An der Querschnittsuntersuchung in Muradnagar, einer Stadt in Nordindien, nahmen insgesamt 200 Mutter-Kind-Paare teil, die zufällig ausgewählt wurden. Das Alter der Kinder lag zwischen zwei und fünf Jahren, etwas mehr als die Hälfte der Kinder waren männlich. Zur Evaluierung der Schwere der Zahnarztangst der Probandinnen wurde der „Modified Dental Anxiety Scale“ (MDAS), eine fünfstufige Skala mit verschiedenen Fragen rund um den Zahnarztbesuch verwendet.

Die teilnehmenden Mütter kamen aus verschiedenen sozioökonomischen Schichten, die meisten aus der Unterschicht. Davon gaben nur rund 12 Prozent an, keine Angst vor dem Zahnarztbesuch zu haben. Rund ein Drittel habe „ein wenig Angst“, etwas mehr als ein Drittel habe „ziemliche Angst“, zehn Prozent „ausgeprägte Angst“ und knapp vier Prozent eine „Zahnarzt-Phobie“.

Angst der Mütter hat Folgen für die Mundgesundheit ihrer Kinder

Die Autoren konnten einen direkten Zusammenhang zwischen der Angst der Mütter und der Mundgesundheit ihrer Kinder herstellen. So waren bei einer sehr ängstlichen Mutter der Kariesindex (dmft) sowie Modified Gingival Index Score (MGI) proportional erhöht. Damit konnte deutlich gezeigt werden, dass Zahnarzt-assoziierte Angst einer engen Bezugsperson Auswirkungen auf die orale Gesundheit von Kindern haben kann. Als eine mögliche Ursache wurde unter anderem die Vermeidung von regelmäßigen Zahnarztbesuchen angeführt.

Angst vor dem Zahnarzt ist ein stets aktuelles und generationsübergreifendes Thema. Täglich sehen sich Zahnärzte im Praxisalltag mit ängstlichen Patienten konfrontiert. In der vorliegenden Studie fordern die Autoren deshalb, die Ängste der Patienten, insbesondere von Kindern, stärker zu berücksichtigen. Als möglichen Ansatz schlagen sie vor, eine Evaluierung der Ängste der Patienten in den Praxisalltag einzubauen, zum Beispiel mithilfe von validierten Fragebögen, um dieser Grundlage individueller auf die Bedürfnisse der Patienten einzugehen zu können und so das Vertrauensverhältnis zu verbessern.

Goyal J, Menon I, Singh RP, Sharma A, Passi D, Bhagia P (2019). Association between maternal dental anxiety and its effect on the oral health status of their child: An institutional cross sectional study. Journal of Family Medicine and Primary Care , 8 (2), 535.

Melden Sie sich hier zum zm Online-Newsletter an

Die aktuellen Nachrichten direkt in Ihren Posteingang

zm Online-Newsletter


Sie interessieren sich für einen unserer anderen Newsletter?
Hier geht zu den Anmeldungen zm starter-Newsletter und zm Heft-Newsletter.