68. Winterfortbildungskongress der Zahnärztekammer Niedersachsen

Der Zahnärztliche Notfall – Planung einer ungeplanten Behandlung

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Zahnmedizin
Das Handling von Notfällen stand im Mittelpunkt des 68. Winterfortbildungskongresses der Zahnärztekammer Niedersachsen, der vom 4. bis 6. Februar 2021 erstmalig vollkommen digital stattfand. In der Mediathek ist die dreitägige Veranstaltung bis zum 24. Februar weiter verfügbar.

Dominierten im vergangenen Jahr noch die Absagen für Zahnärztetage und große Fortbildungsveranstaltungen des Berufsstandes, wagen sich die Veranstalter in diesem Jahr Schritt für Schritt auf das neue digitale Terrain. Und das mit bemerkenswerter Kreativität und einem Neulandentdecker-Esprit, der das Zuschauen am Bildschirm zur Freude machen kann.

Die Zahnärztekammer Niedersachsen hatte keinen technischen Aufwand gescheut und für die Ausstrahlung des 68. Winterfortbildungskongresses ein ganzes Fernsehstudio in der Landeshauptstadt Hannover gebucht. Mit modernster Technik wurden Vorträge und Seminare per Live-Streaming an die Bildschirme der Teilnehmer übertragen.

Die Planung des Ungeplanten

Unabhängig vom veränderten Format blieb der Kongress seinem Anspruch an eine hochwertige wissenschaftliche Fortbildungsveranstaltung treu. Unter der wissenschaftlichen Leitung des Tagungspräsidenten Prof. Dr. Thomas Attin, Direktor der Klinik für Zahnerhaltung und Präventivzahnmedizin der Universität Zürich, gestalteten zwölf deutsche und internationale Referentinnen und Referenten der Zahnmedizin das Programm des Kongresses. Thematisch ging es um die Planung des Ungeplanten: Zahnärztliche Notfälle halten sich nicht an die Usancen des Praxisablaufs, doch Zahnärzte und das Praxisteam können gut vorbereitet sein.

Das Risikostaging müssen Zahnärzte erfassen können

Den Einstieg bildeten zwei Vorträge zur Organisation und Abrechnung des Zahnärztlichen Notfalldienstes (Peter Esser, Simmerath-Einruhr) und zum Handling von Notfällen bei Risikopatienten (Prof. Dr. Dr. Nils-Claudius Gellrich, Hannover). „Nichts ist unmöglich“ – so zitierte Gellrich den bekannten Werbeslogan und das gelte im Besonderen auch für zahnärztliche Notfälle. Hinzu komme die Notwendigkeit, Risikopatienten zu identifizieren, um dem eigentlichen Notfall nicht weitere Risiken aus der Behandlung hinzuzufügen. Wichtig sei in entsprechenden Situationen die Einbeziehung von Haus- und Fachärzten. „Keiner wird von Ihnen erwarten, dass Sie eine Lebererkrankung behandeln sollen. Aber jeder muss von Ihnen erwarten, dass Sie das Risikostaging erfassen können“, so umriss Gellrich den Verantwortungsbereich der Zahnmedizin.

Im weiteren Verlauf des Kongresses wurden Notfallsituationen thematisch gegliedert nach den einzelnen zahnmedizinischen Disziplinen ausführlich in Vorträgen und Seminaren thematisiert – von den Zahnschmerzen beim Kind (Prof. Dr. Katrin Bekes, Wien) über den endodontischen Notfall (Prof. Dr. David Sonntag, Frankfurt) bis hin zum pflegebedürftigen Notfallpatienten (Prof. Dr. Frauke Müller, Genf). Den Vorträgen am Vormittag folgten vertiefende Seminare am Nachmittag.

Parallel zum Kongress für Zahnärztinnen und Zahnärzte fand der größte niedersachsenweite Fortbildungskongress für das zahnärztliche Fachpersonal unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Johannes Einwag, Stuttgart, statt.

Bereits im Vorfeld hatten sich 1.200 Teilnehmer online registriert

Das Angebot des digitalen Kongresses wurde gut angenommen. Bereits im Vorfeld hatten sich rund 1.200 Teilnehmer online registriert. „Wir freuen uns über die starke Nachfrage von Zahnärztinnen und Zahnärzten sowie des Fachpersonals in dieser schwierigen Pandemiezeit. Damit zeigt sich einmal mehr, wie motiviert und leistungsbereit die Zahnärzteschaft mit ihren Teams ist“, so das Fazit von ZKN-Präsident Henner Bunke, D.M.D./Univ. of Florida.

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