Mit flüssigem Harz gegen Karies

dg
Zahnmedizin
Ein Zahnarztbesuch ohne Betäubung und Bohrer? Für viele Patienten könnte dieser Wunsch bald wahr werden. US-amerikanische Forscher haben eine schmerzfreie Methode für die Behandlung von Karies entwickelt.

Die School of Dentistry der Universität in Alabama testet derzeit an 150 Patienten eine neuartige Methode, um Kavitäten zwischen den Zähnen zu verschließen. Bei der sogenannten Harzinfiltration handelt es sich um eine schmerzfreie und konservative Behandlung.

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"Wenn wir Kavitäten zwischen den Zähnen behandeln, müssen wir mit dem Bohrer manchmal auch die gesunde Zahnstruktur beschädigen", sagte Augusto Robles, Direktor der Zahnklinik. "Dieses neue System ermöglicht es uns, ohne bohren zu behandeln und somit die Zahnstruktur zu erhalten. Auch eine Anästhesie ist nicht notwendig." 

"Da es sich um eine No-Shot- und No-Drill-Behandlung handelt, ist sie bei Patienten beliebt", sagte Nathaniel Lawson, Direktor für Biomaterialien an der Universität.

So funktioniert die Harzinfiltration

Dabei wird die Kavität zuerst mit einem Gel gereinigt, das die Oberfläche auf die Harzinfiltration vorbereitet. Nach einer Applikationszeit von etwa zwei Minuten wird das Gel abgespült. Danach erfolgt die Behandlung der Flächen mit Alkohol. Im Anschluss wird mittels eines Applikators mit einer perforierten Kunststofffolie das flüssige Harz in die Zahnzwischenräume gebracht, um so die Kavität des Zahns zu füllen. Am Ende der Behandlung wird das Harz mit dem UV-Licht gehärtet.

Aus Sicht von Robles und Lawson kann das Verfahren der Harzinfiltration die „Zukunft der Zahnheilkunde“ bedeuten, weil Angstpatienten die Betäubung und das Bohren erspart bleibt. Allerdings funktioniert die Behandlung nur zwischen den Zähnen oder auf glatten Flächen mit kleinen Kavitäten.  

Das spezielle Harz wird in Deutschland hergestellt und ist bereits von der Food and Drug Administration (FDA) zugelassen. Zurzeit wird es noch vorrangig für klinische Versuche in den USA verwendet.

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