Mit Hypnose zur entspannten Zahnbehandlung
Den Patienten durch eine Hypnose auf dem Zahnarztstuhl ruhigstellen: Zu diesem Thema referierten zahlreiche Experten auf dem 20. Jahrestag der Deutschen Gesellschaft für Zahnärztliche Hypnose in Berlin. "Es geht gar nicht darum, den Patienten 'zum Schlafen zu bringen'", erklärte Dr. Albrecht Schmierer aus Stuttgart, Mitbegründer der Vereinigung und langjähriger Hypnose-Trainer vor rund 300 Tagungsteilnehmern.
Den Patienten ablenken
"Wir wollen nur einen Entspannungszustand erreichen", sagte er. "Das hilft dem Problem-Patienten und vor allem auch dem behandelnden Zahnarzt." Wichtig dabei sei natürlich, dass das gesamte Team in diesem Metier geschult ist.
"Wenn Sie nach einer vierstündigen Non-Stopp-Behandlung den Patienten fragen, wie lange er die Behandlungsdauer einschätzt, so wird er immer ein bis höchstens eineinhalb Stunden angeben", so Schmierer. Ziel sei, den Patienten durch suggerierte Bilder abzulenken, ihn in eine andere Welt zu versetzten - sei es durch Musik per Kopfhörer oder durch ganz gezielte Fragen.
Hypnose verändert die Schmerzgrenze
Dass es durchaus möglich ist, sogar vier Weisheitszähne gleichzeitig unter Hypnosebehandlung operativ zu entfernen, berichtete Dr. Horst Freigang aus Berlin. "Unser Ziel ist es nicht, die Hypnose anstelle einer Spritze zu sehen, sondern die Hypnosebehandlung soll den Patienten so ruhigstellen, dass seine Schmerzgrenze verändert ist. Wenn nötig, kann auch gespritzt werden, aber alles verläuft eben viel entspannter."
Auch die Dipl. Stom. Ute Neumann- Dahm aus Magdeburg, Trainerin und Supervisorin der DGZH, berichtete aus ihrer Praxis: "Wenn ich dem Patienten zum richtigen Zeitpunkt suggeriere, dass sich zum Beispiel nach einer Extraktion seine Wunde verschließt, dann können Sie direkt zuschauen, wie der Heilungsprozess abläuft. Sie brauchen keine Tamponade, keine Schmerzmittel und es gibt keine Nachblutungen."
Autosuggestion mit Joe Kelly
Einen thematisch passenden Festvortrag mit dem Titel "No Limits - wie schaffe ich mein Ziel" hielt Joey Kelly. Das ehemalige Mitglied der Musikgruppe Kelly-Family ist seit Jahren als Extremsportler bekannt. Der vielfache Ironman-Teilnehmer unternahm zahlreiche Extremläufe, -Wanderungen und Expeditionen zum Beispiel zum Südpol. Er erreichte, wie er erklärte, diese Ziele nur durch Autosuggestion und gab den zm-Lesern folgende Worte mit auf den Weg:
zm-online wird in Kürze über Praxisfälle aus dem Behandlungsgebiet Hypnose in Wort und Bild berichten.
