Polymerisationsschrumpfungen - klinisch bedeutend?

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Zahnmedizin
Die Polymerisationsschrumpfung spielt in der Zahnmedizin bei Kompositen und Abdruckmassen eine Rolle. Eine Studie hat jetzt untersucht, inwieweit diese Problematik klinisch relevant ist.

Fragestellung: Ziel der Studie ist, die Evidenz von Polymerisationsschrumpfungen und daraus resultierende Spannungen bei Kompositfüllungsmaterialien im Hinblick auf ihre Relevanz in der Praxis zu untersuchen.

Methode: Basis bildete ein Review aus PubMed-Fachartikeln und aus Bibliografien anderer Artikel zum Thema Kontraktionsspannungen nach der Polymerisation in Kompositen und mögliche Einflussgrößen. Besondere Aufmerksamkeit schenkten die Forscher der Evidenz klinischer Studien.

Ergebnisse: Es gibt umfangreiche Belege für das Auftreten von Kontraktionsspannungen beziehungsweise Materialverspannungen in Composits nach der Polymerisation - ebenso für ihre schädlichen Folgen. Das sind etwa Randspalten, Lückenbildungen, Höckerverformungen, Zahnbrüche, die verringerte Haftfestigkeit und die herabgesetzte mechanische Beschaffenheit der Restaurationen.

Indes gibt es, wenn überhaupt, wenig Evidenz für die klinischen Folgen dieser Materialverspannungen. Keine der Studien konnte einen direkten Zusammenhang nachweisen zwischen den Spannungen nach der Polymerisation und der gestiegenen postoperativen Empfindlichkeit des Zahns beziehungsweise wiederkehrender Karies. Jedoch demonstrieren die Sorge um diese Problematik und die Art und Weise, wie die Spannungen die Verfüllung mit gebräuchlichen Kompositen beeinflussen, die Bedeutung des Themas in der Zahnmedizin.

Fazit: Es gibt keinen direkten Beweis dafür, dass Materialverspannungen in Kompositen die klinische Langlebigkeit des Zahns reduzieren. Allerdings belegen zahlreiche in-vitro-Studien und die Besorgnis über die Problematik und ihre Folgen indirekt auch ihre klinische Relevanz.

Ferracane JL, Hilton TJ: Polymerization stress - is it clinically meaningful? pii: S0109-5641(15)00196-7, doi: 10.1016/j.dental.2015.06.020

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