Therapie bei sechs oberen Inzisiven

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Zahnmedizin
Diese Kasuistik stellt den therapeutischen Ansatz bei einem Mädchen mit einer Eruptionsstörung der oberen Schneidezähne dar. Beteiligt waren zwei überzählige Zähne, insofern war eine Kombination aus kieferorthopädischer und chirurgischer Behandlung erforderlich.

Diagnose: Die Ausgangssituation im oberen anterioren Segment war gekennzeichnet durch zwei überzählige mediale Schneidezähne, den ektopen Durchbruch der distal lokalisierten lateralen Schneidezähne und die enge Keimlage im Eckzahnbereich.

Folgende wesentliche Entscheidungen mussten die Behandler treffen: Sollten Zähne extrahiert werden? Wenn ja, in welchen Bereichen und zu welchen Zeitpunkten? Eine zu frühe Extraktion der Zähne hätte ein vollständiges Assessment der Zahnqualität unmöglich gemacht, eine zu späte ein Risiko für eine Eruptionsstörung bedeutet.

Behandlung: Nach Durchbruch der lateralen Schneidezähe wurden die überzähligen mittleren Schneidezähne extrahiert und die zentralen, die ursprünglich dazwischen lokalisiert waren, mit Brackets mesialisiert. Nach Lückenschluss und Mesialisierung der lateralen Schneidezähne wurde eine funktionelle Apparatur verwendet. Zahn 13 war im Durchbruch, während 23 verlagert und später im Rahmen der endgültigen Multibandbehandlung eingeordnet wurde.

Schlussfolgerung: Unerlässlich für eine erfolgreiche Behandlung von Eruptionsstörungen sind eine sorgfältige diagnostische Abklärung einschließlich aussagekräftiger Röntgendiagnostik, ein individualisierter Behandlungsplan sowie die richtige Entscheidungsfindung hinsichtlich der Indikationsstellung für eine Extraktion und hinsichtlich Zeitpunkt und Ort der Extraktion. Wichtig ist abschließend das Monitoring des Eckzahndurchbruchs

Mirjam Berneburg, Christian Meller,Six upper incisors: what's next?, in: J Orofac Orthop. 2016 Jan 5.

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