Weiß ist in

sf/dpa
Zahnmedizin
Mit modernen Füllungsmaterialien hat sich eine Tagung des Universitätsklinikums Jena beschäftigt. Tenor: Amalgam und Gold als Zahnfüllung sind so gut wie out.

Zahnärzte in Deutschland füllen nach Angaben des Universitätsklinikums Jena jährlich mehr als 50 Millionen kariöse Zähne. Erhalt und Wiederherstellung seien der häufigste Grund für einen Zahnarztbesuch, sagte der Direktor der Universitätspoliklinik für konservierende Zahnheilkunde, Prof. Bernd Sigusch, in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa.

Dabei entschieden sich die meisten Patienten für zahnfarbene Komposite. Sigusch: "Das hat in erster Linie mit der Ästhetik zu tun." In Weimar befassten sich am Samstag 200 Zahnmediziner aus mehreren Bundesländern auf einer Tagung mit den Vor- und Nachteilen moderner Füllungsmaterialien. "Alles, was im Mund silbern oder golden glänzt, spielt kaum noch eine Rolle", sagte Tagungsleiter Sigusch.

Komposite -  inzwischen ebenbürtig

So sei neben dem seit Jahrzehnten kontrovers diskutierten Amalgam auch Gold auf dem Rückzug. Als Vorzüge von Amalgam galten bislang die lange Haltbarkeit und die relativ niedrigen Kosten. "Bei der Lebensdauer sind Komposite inzwischen ebenbürtig, sie halten zehn bis zwölf Jahre, teilweise sogar 25 Jahre", erläuterte der Zahnmediziner.

Aus seiner Sicht ist es jedoch ein Problem, dass der höhere Behandlungsaufwand für den Zahnerhalt mit Kompositfüllungen im Vergleich zum Zahnersatz in der Honorierung nicht genügend berücksichtigt wird. Kronen, bei denen deutlich mehr gesunde Zahnsubstanz geopfert werden muss, würden schließlich besser vergütet, monierte er.

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