Zahnmedizinische Prävention in der Schwangerschaft

„Wir brauchen interdisziplinäre Vernetzung“

pr/pm
ZahnmedizinGesellschaft
Interdisziplinäre Ansätze zur zahnmedizinischen Prävention in der Schwangerschaft standen im Fokus des diesjährigen Präventionspreises der Initiative für eine mundgesunde Zukunft in Deutschland. Der erste Preis ging an das PregDenti Netzwerk in Gronau.

Wie kann die Zusammenarbeit von Zahnärzten und weiteren Fachgruppen rund um das Thema Schwangerschaft gestaltet werden? Und wie kann zahnmedizinische Prävention in der Schwangerschaft besser etabliert werden? Zu diesem Themenkomplex waren Experten aufgerufen, sich um den diesjährigen Präventionspreis der Initiative für eine mundgesunde Zukunft in Deutschland zu bewerben. Träger der Initiative sind die Bundeszahnärztekammer und CP GABA. Die Preisverleihung fand gestern als Online-Veranstaltung statt. Der erste Preis ging dabei an das Projekt„Konzeptionellen Ideen zum PregDenti Netzwerk“ aus, das die Hebamme und M.A. Pflegemanagement, Christiane Klekamp entwickelt hat.

Der zweite Preis wurde anDr. Martina Walther, Zahnärztekammer Schleswig-Holstein und Doris Scharrel, Berufsverband der Frauenärzte (BVF) Schleswig-Holstein, verliehen. Die Zweitplatzierten setzen sich dafür ein, dass Frauenarztpraxen Schwangere bereits ab Beginn der Mutterschaftsvorsorge zu zahnmedizinischer Prävention motivieren und dabei den seit über 20 Jahren etablierten „zahnärztlichen Kinderpass“ der Zahnärztekammer einsetzen.

Die Arbeitsgruppe entwickelte ein aus Elementen der Gynäkologie und Zahnmedizin zusammengesetztes Betreuungskonzept für Schwangere. „Wir brauchen Interdisziplinarität“, betonte Preisträger Schmalz bei der Verleihung. Er verwies darauf, dass auch werdende Väter während der Schwangerschaft ihrer Partnerinnen einen wichtigen Part übernehmen.

Das Konzept der Preisträger fußt auf vier Säulen: 1. Aufklärung zur Mundgesundheit sowie der zahnärztlichen Zuweisung durch die Gynäkologinnen und Gynäkologen, 2. Information im Rahmen von Patientinnen-Veranstaltungen, 3. Schwangeren-Individual-Prävention als zahnärztliches Praxiskonzept und 4. der Kinder-Individual-Prävention beim Kleinstkind. Wichtig seien hierbei eine strukturierte Betreuung von Mutter und Kind, sagte Schmalz. Ziel sei es, alle Schwangeren der Region für die zahnmedizinische Prävention zu sensibilisieren. Das Projekt werde auch von Anfang an wissenschaftlich begleitet.

Prof. Dr. Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer, wies auf der Veranstaltung darauf hin, dass gerade auch in der Schwangerschaft ein vernetztes, interdisziplinäres Zusammenwirken bei der zahnmedizinischen Prävention wichtig sei. „In der Zahnmedizin herrscht hier schon lange Nachholbedarf,“ sagte er. „Zahnmedizinische Aufklärung zu Beginn des Lebens macht Sinn – im Interesse der Schwangeren wie auch des Kindes.“ Und Dr. Burkhard Selent, Colgate-Palmolive Services CEW GmbH, ergänzte, dass die Initiativen der Preisträger auch auf andere Regionen übertragbar sein könnten.

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