Wie aus der Analyse unter angestellten und selbstständigen Apothekern, Ärzten, Zahnärzten und Tierärzten hervorgeht, stellen sich Vorbehalte gegen die Selbstständigkeit im Nachhinein oft als weniger gravierend heraus als angenommen.
Sein eigener Herr sein
Befragt nach den Faktoren, die ihre Entscheidung für die Selbstständigkeit maßgeblich beeinflusst haben, nannten 90 Prozent der Studienteilnehmer die Gestaltungsmöglichkeiten, gefolgt von Selbstverwirklichung (83 Prozent), Arbeitszeitgestaltung (72 Prozent) und der Einkommenssituation (66 Prozent). Auch das Aufgabenspektrum (65 Prozent) und die Aussicht auf ein enges Verhältnis zum Patienten (64 Prozent) beeinflussten die Entscheidung zugunsten der Selbstständigkeit.
"Die Studie zeigt, dass die Selbstständigkeit viel Potenzial bietet. Sie ist finanziell attraktiv und gibt Raum, sich frei zu entfalten", kommentiert Georg Heßbrügge, Bereichsleiter Gesundheitsmärkte und -politik der apoBank, die Ergebnisse.
Theorie und Praxis
Auch angestellte Heilberufler sehen diese Vorteile und untermauern die Einschätzung der Selbstständigen: Sie schreiben der Selbstständigkeit mehr Gestaltungsmöglichkeiten und Freiheitsgrade (79 Prozent) zu. Auch die Einkommenssituation (66 Prozent) sowie die Arbeitszeitgestaltung (45 Prozent) sprechen in ihren Augen dafür.
Dennoch entscheiden sich seit 2007/2008 immer weniger Heilberufler für den Schritt in die Selbstständigkeit. Warum dem so ist, hat die Studie ebenfalls untersucht. Für sieben von zehn Angestellten waren die Aussicht auf eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie die Arbeitszeit wesentliche Argumente pro Angestelltentätigkeit. Knapp zwei Drittel schätzen die Zusammenarbeit im Team.
Keine Kommentare