Ballaststoffe heißen so, weil sie lange als überflüssig galten – Ballast eben. Heute weiß man es besser: Die unverdaulichen Fasern regulieren nicht nur die Darmfunktion, sondern fördern auch die Mundgesundheit, schützen vor Adipositas, Darmkrebs, Typ 2 Diabetes und Herz-Kreislauf-Leiden. Dieses beeindruckende Potenzial verhalf den Ballaststoffen in den letzten Jahren zu einem neuen Stellenwert. Heute zählen sie zu den gesündesten Substanzen, die pflanzliche Lebensmittel zu bieten haben. Die besten Quellen sind Vollkornprodukte, Müsli, Hülsenfrüchte, viele Gemüse, Nüsse und Beeren.
Speichelstimulation zur Kariesprophylaxe
Ob Zellulose im Hafer, Pektine in Äpfeln oder Inulin in Chicorée: Unter dem Dachbegriff Ballaststoffe sammeln sich viele Substanzen, die eines gemeinsam haben: Sie gelangen unverdaut in den Dickdarm und entfalten auf ihrem Weg durch den Verdauungstrakt viele positive Effekte.
Das beginnt bereits im Mund. Ballaststoffreiche Lebensmittel wie Vollkornbrot oder frisches Gemüse sind kauintensiv und kurbeln die Produktion von Speichel an. Der schützt die Zähne dreifach: Er hilft, Nahrungsreste aus dem Mund zu spülen, Plaquesäuren zu neutralisieren und den Zahnschmelz zu remineralisieren.
Die Deutsche Gesellschaft für Zahnerhaltung empfiehlt die Speichelstimulation als eine von fünf Säulen der Kariesprophylaxe. Studien zufolge beeinflusst faserreiche Kost die Zahnentwicklung günstig. Später sind auch zuckerfreie Kaugummis eine Möglichkeit, den Speichelfluss zu erhöhen und nach dem Essen Attacken von Plaquesäuren auf die Zahnoberfläche abzuwehren.
Schlanker mit Ballaststoffen
Außerdem helfen Ballaststoffe, schlank zu bleiben: Im Magen vergrößern sie das Volumen des Speisebreis, einige binden Wasser und quellen um ein Vielfaches. Dies dehnt die Magenwand und löst Sättigungssignale aus – und zwar bei geringer Energiedichte.
Das heißt, Ballaststoffe machen satt, obwohl sie kaum Kalorien liefern. Zudem verzögern sie die Magenentleerung, was im Dünndarm eine langsamere Absorption von Glukose bewirkt und Blutzuckerspitzen verhindert. Die Bauchspeicheldrüse muss dann weniger Insulin produzieren, was unter anderem auch die Fettspeicherung drosselt.
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