Die Ausstellung "Schamanen. Jäger und Heiler Sibiriens" im Neanterthal Museum im Kreis Mettmann wurde in Zusammenarbeit mit dem Reis-Engelhorn-Museum in Mannheim konzipiert. Die in der Präsentation gezeigten Exponate gehören zur Sibirien-Kollektion der ethnografischen und archäologischen Sammlung des Malers Gabriel von Max (1840-1915).
Exponate zur Schamanenzeremonie | Lutze
Noch zur Zeit des Zarenreiches - in den 1880er Jahren - wurde die sibirische Sammlung zusammengetragen, die sich seit 1917 in Mannheim befindet. Erstmals wird im Neanderthal-Museum ein Großteil der Exponate öffentlich gezeigt. Die Objekte aus Sibirien umfassen die verschiedensten Lebensbereiche und stammen von den Völkern der Korjaken, Čukčen und Nanai, die teilweise sesshaft oder als Nomaden unter sehr strengen klimatischen Bedingungen im fernen Osten Russlands leben. Sie alle praktizieren Rituale des Schamanismus.
Anschaulich wird die nachhaltige Lebensweise dieser Völker zwischen Tundra, Taiga und Steppe, die etwa die gejagten Tiere vollständig verwerteten. So kann der Besucher einen Fischhautmantel der Nanai und einen Darmhautparka von Robben oder Walrössern der Čukčen bewundern.
Gürtel eines Schamanen der Nanai Ende des 19. Jahrhunderts | Lutze
Die Korjaken zählen heute weniger als 10.000 Menschen, und sie leben auf einem Teil der Halbinsel Kamtschatka, meist im autonomen Kreis der Korjaken im Nordosten der Russischen Föderation. Nicht weniger unbekannt ist das Volk der Čukčen, die nur wenige tausend Angehörige zählen, auch eine paläosibirische Sprache sprechen und ebenfalls in ihrem eigen autonomen Kreis siedeln, der im Osten an die Beringstraße gegenüber von Alaska grenzt.
Čukotka ist mit über 700.000 km² größer als die Ukraine. Das dritte indigene Volk sind die Nanai, von denen in Russland im Gebiet Nanaiski rajon etwa 12.000 leben, aber nur noch wenige ihre eigene Sprache sprechen.Nicht ganz 5.000 Hezhen, wie sie auch genannt werden, leben heute noch in China.
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