Eine Rekordzahl von 40 neuen Deutschlandstipendien hat die Charité in diesem Jahr an ausgewählte Studierende der Human- und Zahnmedizin sowie anderer Gesundheitsstudiengänge vergeben. Sie erhalten mindestens ein Jahr lang eine monatliche Förderung von 300 Euro. Die Summe wird je zur Hälfte von der Bundesregierung und einem Förderer getragen.
Das Deutschlandstipendium zeichnet sich dadurch aus, dass neben außerordentlichen Studienleistungen auch zivilgesellschaftliches Engagement zählt. "Diese jungen Menschen zeigen, dass Studienerfolg und ein wacher Blick für die Nöte der Gesellschaft sich keineswegs ausschließen, sondern vielleicht sogar gegenseitig bedingen, erklärte Prof. Dr. Annette Grüters-Kieslich, die Dekanin der Charité, bei der Feierstunde zur Verleihung der Urkunden.
zm: Wie sind Sie auf das Stipendium aufmerksam geworden und warum haben Sie sich dazu entschieden, sich darauf zu bewerben?
Wei-Long Chen ist 21 Jahre alt und studiert im 4. Semester. In seiner Freizeit engagiert er sich im Sportverein. | Privat
Wei-Long Chen: Das Deutschlandstipendium der Charité Berlin hat sich von den anderen Stipendien gerade deshalb abgehoben, weil es nicht nur exzellente Noten als Auswahlkriterium für die Vergabe eines Stipendiums hat, sondern einen viel höheren Wert auf den Charakter einer Person legt. Was hat die Person beispielweise bereits erlebt oder erleben müssen? Inwiefern bemüht man sich um das Wohl von anderen durch soziales Engagement? Aufmerksam bin ich auf das Deutschlandstipendium durch Suchen im Internet geworden.
Ipek Kücük weist auf die hohen Kosten eines Zahnmedizinstudiums hin. | Privat
Ipek Kücük: Als ich angefangen habe Zahnmedizin zu studieren, wusste ich noch nicht, was für
finanzielle Belastungen auf mich zukommen würden. Da mein Studium jedoch sehr viel Zeit in Anspruch nimmt, hatte ich keine Gelegenheit nebenbei zu arbeiten. Sowohl in der Schule, als auch im Studium strebte ich schon immer nach guten Leistungen.
Bekannte haben mir vorgeschlagen mich für ein Stipendium zu bewerben. Als Studentin der Charité bin ich über unsere Homepage auf das Deutschlandstipendium aufmerksam geworden. Da das Stipendium weder politische noch religiöse Hintergründe hat, sondern an der Person, den Leistungen und der Persönlichkeit interessiert ist, habe ich mich dazu entschlossen, mich zu bewerben.
Der deutsch-irakische Jonas Muallah ist 20 Jahre alt und studiert im 3. Semester Zahnmedizin. | Privat
Jonas Muallah: Vom Deutschlandstipendium habe ich gleich über verschiedene Wege erfahren. Nachdem ich auf mystipendium.de ein Profil erstellt hatte, wurde mir unter anderem auch das Deutschlandstipendium vorgeschlagen. Außerdem wurde auf der Homepage der Charité dafür geworben. Parallel dazu haben alle Studierenden eine Mail mit dem Hinweis über den Bewerbungszeitraum bekommen. Im Endeffekt hat mich aber ein Freund und Kommilitone überzeugt, der zu dem Zeitpunkt bereits gefördert wurde.
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