Am Anfang stand die Vision: "Arzt und Patient begegnen sich auf Augenhöhe, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen: die Heilung einer Krankheit." Doch wie erhält der Patient die passende, für eine gemeinsame Entscheidungsfindung essenzielle Gesundheitsinformation? Und wer bringt Ärzten bei, mit mündigen Patienten umzugehen?
Wie Ärzte mit dem mündigen Patienten umgehen (sollten)
Anja Bittner, Johannes Bittner und Ansgar Jonietz haben sich eben diese Fragen gestellt. Und glauben, mit der Plattform washabich.de darauf eine Antwort gefunden zu haben: Sie sind der Ansicht, dass eine neue Patientengeneration heranwächst. Eine, die aktiv Fragen zu ihrer Gesundheit stellt, eine, die Schritt für Schritt mündig wird. Denn im Unterschied zu unseren Eltern nehmen wir nicht mehr einfach so hin, was uns der Arzt sagt, nein, sagen die Drei: Wir wollen heute selber verstehen, woran wir erkrankt sind und an der Entscheidung über unsere Behandlung teilhaben.
In der Praxis geht das so: Medizinstudenten helfen Patienten. Soll heißen: Sie übersetzen das Medizinerlatein der Befunde in eine für Laien leicht verständliche Sprache.
Im virtuellen Wartezimmer
Dazu laden die Nutzer unter washabich.de im virtuellen Wartezimmer ihren medizinischen Befund anonym hoch oder senden ihn per Fax ein. Die Übersetzung wird innerhalb weniger Tage von einem Team aus Medizinstudenten höherer - will heißen: im mindestens achten - Semester erstellt und kann vom Patienten dann per Passwort online abrufen werden. Bei komplexen Befunden stehen den Studenten ein Ärzteteam sowie zwei Psychologen beratend zur Seite.
Die Befundübersetzung ersetzt freilich nicht den Arztbesuch: "Von uns erhalten Sie keine Zweitmeinung und keine Therapieempfehlungen. Außerdem interpretieren wir Ihre ärztlichen Dokumente nicht. Wir beschränken uns auf die Übersetzung der Informationen, die ein Arzt vorher aufgeschrieben hat", heißt es ausdrücklich in den FAQs.
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