Zu viel Zucker macht dick, krank und schadet den Zähnen. Die Zusammenhänge sind so eindeutig, dass die Weltgesundheitsorganisation in ihrer aktuellen Richtlinie empfiehlt, höchstens zehn, besser aber nur fünf Prozent der täglichen Kalorien als Zucker aufzunehmen. Fünf Prozent entsprechen 25 Gramm oder sechs Teelöffel Zucker. Gemeint ist freier Zucker, der Speisen und Getränken zugesetzt wird, ebenso wie Zucker, der natürlicherweise in Honig, Sirup, Fruchtsäften und Saftkonzentraten enthalten ist.
Wer sich an diese Vorgabe hält, hat gute Chancen, von Übergewicht, Adipositas und deren Folgekrankheiten wie Diabetes und Herz-Kreislaufleiden verschont zu bleiben. Auch die Zähne profitieren: Das Risiko für Karies sinkt deutlich mit sinkendem Zuckerkonsum. Explizit ausgenommen ist Zucker, der natürlicherweise in frischem Gemüse, Obst und Milch enthalten ist. Es gibt keine Evidenz, dass Zucker in diesem Verbund negative Auswirkungen hat.
Sechs Esslöffel rote Soße
Sich auf 25 Gramm Zucker zu beschränken, ist eine echte Herausforderung, denn in unserem Schlaraffenland ist er allgegenwärtig. Er steckt zuhauf in Süßem wie Limo, Schokolade, Gummibärchen und Kuchen. Schon ein Glas Cola (250 ml) enthält 27 Gramm Zucker und übersteigt damit das Tageskonto. Doch er steckt auch in Produkten, in denen man ihn nicht vermutet, beispielsweise in Senf, Kartoffelsalat, Tomatensoßen oder Tiefkühlpizza. Paradebeispiel ist Ketchup: In einem Esslöffel der roten Soße ist rund ein Teelöffel Zucker - also ein Sechstel der empfohlenen Tagesdosis.
Dazu kommt, dass Zucker auf der Zutatenliste vieler Fertigprodukte unter verschiedenen Namen auftaucht, die nicht jedem geläufig sind. In einem Marktcheck haben Verbraucherzentralen 70 Bezeichnungen für süßende Substanzen gefunden, unter anderem Dextrose, Glukosesirup, Maltodextrin, Fruktose, Glukosesirup, gezuckerte Kondensmilch oder Süßmolkepulver. In manchen Produkten summierten sich mehrere Süßmacher, beispielsweise waren in einer mit Schokolade überzogenen Waffel elf Zutaten, die insgesamt 45 g Zucker pro 100 g ergaben.
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