Für die Kariesprophylaxe gilt es, neben den vier Säulen Mundhygiene, Fluoridierung, Ernährung und zahnärztliche Kontrolluntersuchungen auch den Einfluss des physiologischen Schutz- und Reparatursystems Speichel zu stärken. Dies ist wissenschaftlich anerkannt, dennoch bleibt es in der täglichen zahnmedizinischen Praxis gegenüber den Patienten meist unerwähnt.
In ihrer neuesten wissenschaftlichen Mitteilung gibt die Deutsche Gesellschaft für Zahnerhaltung (DGZ) fünf grundlegende Empfehlungen zur Gesundherhaltung der Zähne im bleibenden Gebiss, an dritter Stelle steht bereits die Stimulation des Speichelflusses nach Mahlzeiten, zum Beispiel durch das Kauen zuckerfreier Kaugummis.
Der Speichel ist das wichtigste natürliche Schutzsystem für die Zähne und die Mundschleimhaut. Er dient der Aufrechterhaltung des ökologischen Gleichgewichts im Biotop Mundhöhle. So finden Mikroorganismen in der Mundhöhle nahezu ideale Bedingungen vor - ohne überhand zu nehmen.
Denn allein durch den Speichelfluss wird eine erhebliche Anzahl von ihnen, darunter auch potenzielle Pathogene, ständig von den Oberflächen der Mundschleimhäute und der Zähne weggespült und verschluckt. Zur kontinuierlichen Regeneration der Zähne enthält die Mundflüssigkeit alle Mineralbestandteile in gelöster Form.
Jede Beeinträchtigung des Speichelflusses erhöht deshalb das Kariesrisiko. Und ein gänzliches Versiegen des Speichelflusses kann in kürzester Zeit zur kariösen Zerstörung der Zähne führen. Dies ist für einige systemische Erkrankungen wie das Sjögren-Syndrom oder auch als Nebenwirkung von vielen Medikamenten - zum Beispiel gegen Depressionen - oder nach einer Bestrahlung bei einer Krebserkrankung bekannt.
Der Film "Was Speichel bewirkt" zeigt in vier Teilen auf zm-TV, welchen Einfluss der Speichel auf die Mundgesundheit hat und was ihn für die Gesundherhaltung der Zähne und der gesamten Mundhöhle unentbehrlich macht.
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