Die WHO definiert Public Health (deutsch: Gesundheitswissenschaften) als "ein soziales und politisches Konzept, das durch Gesundheitsförderung, Krankheitsprävention und gesundheitsbezogene Interventionen auf Bevölkerungsebene dazu beitragen soll, die Gesundheit zu verbessern, das Leben zu verlängern und die Lebensqualität zu erhöhen".
Die Entwicklung von Public Health hat in Deutschland eine wechselvolle Vergangenheit durchgemacht, die im 19. bis zum ersten Drittel des 20. Jahrhunderts eng verknüpft ist mit Begriffen wie Sozialhygiene, Volksgesundheitspflege und Sozialmedizin. Klangvolle Namen wie Virchow und Pettenkofer stehen für diese Zeit.
Reimport in den 90ern
Durch den in der Zeit des Nationalsozialismus entstandenen Bruch war es nur schwer möglich, diesen Weg direkt fortzusetzen. Public Health breitete sich dafür in der Nachkriegszeit bis heute im angloamerikanischen Raum erfolgreich aus und wurde als interdisziplinäres Fach in den frühen 1990er Jahren auch nach Deutschland reimportiert.
Speziell für Zahnärzte entwickelt
Der Master-Studiengang Dental Public Health ist ein speziell für Zahnmediziner entwickelter Aufbaustudiengang, der seit 1976 am University College London (UCL) angeboten wird. In Deutschland existiert ein ähnlich spezielles Angebot bis dato noch nicht. Den Studierenden wird ein umfassendes Verständnis der Public Health-Philosophie vermittelt, angewandt auf das Gebiet der Mundgesundheit.
Zu den Lehrinhalten gehören unter anderem Grundlagen der Epidemiologie und Statistik, evidenzbasierte Medizin, die Planung und Evaluierung von Präventionsprogrammen sowie die Gesundheitssystemforschung.
Wie allgemeine und orale Gesundheit zusammenhängen
Ein wichtiger Schwerpunkt ist der Zusammenhang von allgemeiner und oraler Gesundheit, weil es bei den Ursachen für das Entstehen von Erkrankungen sowie bei den Bedingungen für gesundheitsorientiertes Verhalten deutliche Überschneidungen und Gemeinsamkeiten zwischen der Zahnmedizin und anderen Gesundheitsbereichen gibt.
Keine Kommentare