Sie sitzt mit ihrer Mutter Waltraut und ihrer Schwester Conny im Garten, als sie sich erinnert: "Als die beiden mir damals sagten, dass ich HIV-positiv bin, habe ich die Tragweite dieser Botschaft erst gar nicht realisiert. Ich hatte wochenlang im Koma gelegen, wäre fast an den Folgen meiner Drogensucht und der Infektion gestorben."
Ihr Leben wäre fast vorbei gewesen
Irgendwann, als es ihr besser ging, wurde ihr bewusst, was überhaupt passiert war: "Dass sich mein Leben, was bis dahin wahrlich kein Einfaches gewesen war, verändern und vielleicht sogar schon bald vorbei sein würde. Ich weiß nicht warum, aber ich war mir damals sicher, dass sich meine Familie nicht von mir abwenden würde - obwohl wir seit mehr als zwei Jahren keinen Kontakt hatten.“
Die Diagnose hat Waltraut schwer erwischt
"Mich hat die Diagnose schwer erwischt“, beginnt ihre Mutter Waltraut zu erzählen. "Ich bin in tiefe Depressionen gefallen. Aber ich habe für Marika alles getan, was ich konnte. Ich nahm sie bei mir auf, pflegte sie, suchte ihr eine neue Wohnung.“
Waltraut wusste damals nicht viel über HIV. Aber eines war auch bei ihr angekommen: "Ende der Achtziger war HIV ein Todesurteil und ein Stigma. Wie sollte es weiter gehen?“, fragt sie kopfschüttelnd und zuckt die Schultern. Sie wusste es nicht. Aber die Frauen, die heute hier zusammen sitzen und selbstgebackenen Orangenkuchen essen, haben es geschafft.
Schwester Conny wandte sich nach dem ersten Schreck an die lokale Aids-Hilfe. "Ich habe versucht, ganz normal mit Marika umzugehen, sie einfach als meine Schwester zu sehen.“ Was Conny beschreibt, trifft den Kern all dessen, wofür Marika und die anderen Botschafterinnen und Botschafter der Kampagne „Positiv zusammen leben!“ sich einsetzen: Menschen als Menschen zu sehen, mit all ihren kleinen Schwächen, die jede und jeder von uns hat.
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