Die fehlende Breitenakzeptanz und Zurückhaltung von Kunden und Vermittlern sei im Kern in unpräzisen Leistungsbeschreibungen sowie fehlenden verbindlichen und transparenten Regulierungsgrundlagen begründet. Dies sei das Ergebnis seiner Marktanalyse, teilte der Versicherer PremiumCircle mit.
Zwar setzten 50 Prozent der Deutschen im Falle einer Berufsunfähigkeit auf eine private Berufsunfähigkeitsversicherung, die den Lebensunterhalt sicherstellen soll Aber nur in 24 Prozent aller Haushalte gebe es eine derartige Absicherung.
Verbindlichen Zusagen fehlen
Auf Basis aktueller Versicherungsbedingungen definierte der Versicherer deshalb Mindestkriterien, die die Leistungsgrundlage für das gesamte aktuelle Bedingungswerk bilden sollen. Überraschung: Von 62 analysierten Assekuranzen mit insgesamt 46 BU-Versicherungen und 55 BU-Zusatzversicherungen erfüllten nur fünf das Soll. Und selbst bei denen liege eine verifizierbare Leistungsverpflichtung nur bei etwa 70 Prozent, weil vertragliche Ausgestaltungen fehlten. Bei den inhaltlich schwächsten Anbietern betrage der Anteil etwa 30 Prozent. Ein verbindlicher und klar definierter Schutz sei aktuell nicht gegeben.
Unverbindlich gut
Die Gründe dafür, so PremiumCircle, seien vielfältig. Die Versicherer orientierten sich in ihrer Produktentwicklung seit Jahren an den Bewertungsstrukturen verschiedener Analysehäuser, die die Versicherungsbedingungen mit allgemeinen Servicekriterien und Preisbetrachtungen in unterschiedlichen Gewichtungen bewerten.
Bei dieser Bewertung schnitten oft jene Tarife gut ab, die ihre Vertragsbedingungen nach der Maxime „unverbindlich ist gut“ gestalten und somit einen umfangreichen Entscheidungsspielraum für Versicherer ermöglichen. Allerdings würden auch den Produkten inflationär Produktsiegel mit Bestnoten vergeben.
zm-Recherchen ergaben, dass selbst die Stiftung Warentest vor dieser Kritik nicht gefeit ist. So stufte 2013 deren Zeitschrift "Finanztest" derartige Versicherungen und ihre Produkte mit "sehr gut" ein, was im vergangenen Jahr zu einem wahren Aufruhr unter Versicherungsmaklern führte. Sie warfen den Testern Ungenauigkeiten vor und zweifelten deren Testergebnisse stark an.
Zu viele schlechte Produkte
Laut PremiumCircle besteht dringender Handlungsbedarf bei der Weiterentwicklung von Produkten in Richtung Qualität, Verbindlichkeit und Transparenz. Im Ergebnis lieferten nur transparente und qualitätsorientierte Produkte die notwendige Verlässlichkeit für Versicherte und Makler.
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