Die zahnärztliche Zusatzversorgung ist das sicherlich wichtigste Standbein für die finanzielle Absicherung im Alter. Allerdings wird bei den meisten Praxisverantwortlichen wohl darüber hinaus ein ergänzender Vermögensaufbau erforderlich, um auch nach dem Eintritt ins Pensionsalter den vertrauten Lebensstandard weitgehend halten zu können.
Ob dies ohne mehr oder weniger "spekulative Ergänzungen" geschehen kann, mag jeder für sich entscheiden. Auch, ob es ausreicht, strategische Geldanlagen, zu denen finanzielle Investitionen in die Altersvorsorge gehören, einfach „laufen zu lassen“ und ein Mal im Jahr festzuhalten, was letztlich verdient wurde.
DAX- oder EuroStoxx-Aktien: eine individuelle Entscheidung
Was die Anlageformen angeht, kann es daher Sinn, sich mithilfe von Experten in Sachen Investmentfonds schlau zu machen und auch mit Aktienindizes auseinanderzusetzen, denen auch in den kommenden Jahren Wertsteigerungen zugetraut werden. Ob es sich dabei um den DAX mit deutschen Aktien oder um den EuroStoxx, der europäische Aktien abbildet, handelt, muss man individuell entscheiden.
Anleger, die internationaler ausgerichtet sind, finden das für sie Geeignete in Weltindizes, die Aktien weltweit operierender Unternehmen beinhalten, ebenso wie in Indizes, in denen Aktien bestimmter Regionen oder Länder zu finden sind.
Eine interessante Anlageform, mit deren Hilfe Aktienindizes abgebildet werden können, sind sogenannte ETFs (Exchange Traded Funds), also börsengehandelte Fonds, die möglichst genau die Wertentwicklung bestimmter Aktienfonds wiedergeben. Der jeweilige Fonds versucht also, den Referenzindex (DAX, EuroStoxx etc.) nachzubilden.
Für Praxisverantwortliche erfreulich sind die damit je nach Anbieter verbundenen meist geringen Kosten, die es selbstverständlich dennoch konkret zu vereinbaren gilt. Dabei geht es wie bei anderen Finanzinvestitionen vor allem um An- und Verkaufsspesen, um regelmäßig anfallende Gebühren wie auch um Verwaltungskosten.
Alternativen: Rohstoffe, Währungen, Firmen und Fonds
Zahnärzte, die bei Investmentfonds dagegen andere Schwerpunkte als Aktienindizes bevorzugen, finden hierzu eine Vielzahl an Alternativen. Fondsmanager investieren in Rohstoffe, Währungen, in Unternehmen nahezu jeder Größe und jeden Bekanntheitsgrades und/ oder in verschiedenen Ländern und Kontinenten.
Darüber hinaus wird das Geld der Anleger bei „offenen Immobilienfonds“ in meist gewerblich genutzte Gebäude innerhalb Europas, aber auch weltweit gesteckt. Diese Form der Investmentfonds eignet sich vor allem für Zahnärzte, die mit relativ geringen Beträgen am Sachwert von Immobilien interessiert sind, um damit finanziell vorzusorgen.
Investmentfonds liegt die Idee zu Grunde, mit schon geringen Beträgen in eine Vielzahl unterschiedlicher Wertpapiere zu investieren, die im jeweiligen Fonds „gebündelt“ werden. Statt also als Anleger selbst nur vereinzelt beispielsweise Aktien bekannter Unternehmen oder Anleihen von Ländern mit guter Schuldnerqualität zu kaufen, wird die Entscheidung Fondsmanagern überlassen, die je nach Investmentfonds nur geringen Beschränkungen in Umfang und Anzahl der jeweiligen Käufe und Verkäufe für die von ihnen verantworteten Fonds unterliegen.Durch diese Wertpapiermischung soll das Anlagerisiko des Käufers letztlich verringert werden.
Für Praxisverantwortliche ist es wichtig, bei der Vorabauswahl der für ihre Altersvorsorge geeigneten Investmentfonds auf folgende Punkte zu achten:
Checkliste Investmentfonds
Die geeigneten Fonds sollten eine weitgehend erfolgreiche Wertentwicklung von mindestens fünf, besser noch von zehn Jahren aufweisen. Dies bietet zwar keine Garantie für die Zukunft, zeigt aber zumindest einen gewissen Trend.
Die Kosten jedes einzelnen Fonds sollten vom Anbieter, meist wird das die jeweilige Hausbank sein, vollständig offen gelegt und Verhandlungsspielräume aufgezeigt werden. Vor allem bei den sogenannten Ausgabeaufschlägen sind oft erhebliche Reduzierungen möglich.
Da mittlerweile nahezu jeder Investmentfonds qualifiziert wird, sollte vorab geklärt werden, mit welchem Rating die zur Disposition stehenden Fonds versehen sind. Vor dem Hintergrund des Verwendungszwecks der Altersvorsorge sollten ausschließlich erstklassige Angebote gewählt werden.
In der Regel können Zahnärzte sowohl regelmäßige Raten als auch Einmalbeträge zum Vermögensaufbau verwenden. Über die jeweiligen Mindestbeträge erteilen Banken entsprechende Auskünfte.
Michael Vetter
Fachjournalist für Finanzen
vetter-finanz@t-online.de
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