Der DGB befragt regelmäßig Auszubildende nach ihrer Ausbildungssituation. Die Ergebnisse werden im DGB-Ausbildungsreport veröffentlicht, der Schulabgängern eine bessere Einschätzung ihres möglichen Wunschberufs ermöglichen soll. Seit 2012 lässt auch die Zahnärztekammer Hamburg ZFA-Azubis kurz vor Ende ihres dritten Ausbildungsjahres befragen. Die Ergebnisse für 2014 liegen seit einigen Monaten vor. Sie sollen helfen, die "Schwachstellen“ des Ausbildungsgangs zu identifizieren, damit langfristig Verbesserungsmaßnahmen in Angriff genommen werden können, um die Attraktivität des Berufsbildes zu steigern.
Die ersten Fragen des Reports bezogen sich auf die Berufsfindung und auf die Suche nach dem Ausbildungsplatz. Hier gaben 50 Prozent an, dass die Wahl des ZFA-Berufs ihre ganz persönliche Entscheidung war. 13 Prozent nannten den Rat der Eltern, 7 Prozent die Berufsberatung der Agentur für Arbeit.
Die junge Generation findet ihren Ausbildungsplatz inzwischen immer seltener über Zeitungsannoncen (15 Prozent). Eine wichtigere Rolle spielten mit 27 Prozent die Arbeitsagentur und mit 29 Prozent die Zahnärztekammer. Die Erfolgsquote bei der digitalen Jobsuche wird vermutlich in Zukunft noch gesteigert werden, die Ausbildungsplatz- und Stellenbörse auf der Homepage der ZÄK Hamburg ist inzwischen sehr leicht zugänglich.
Traumberuf oder Notlösung?
Die Ergebnisse der Hamburger Befragung decken sich mit der persönlichen Einschätzung vieler Berufsschullehrer: 41 Prozent der Auszubildenden bezeichneten den ZFA-Beruf als "Notlösung“. Nur für 13 Prozent war er die erste Wahl. Den restlichen Befragten erschien ZFA als eine Option von vielen. Das Gefühl, nicht im eigenen Wunschberuf zu arbeiten, wirkt sich höchstwahrscheinlich auf die allgemeine Zufriedenheit mit der Arbeitsstelle aus. Die hypothetische Frage "Würden Sie den ZFA-Beruf noch einmal wählen?“ verneinten 53 Prozent. „Ja – unbedingt“ antworteten 25 Prozent. Die restlichen Befragten würden die Ausbildung zwar noch einmal wählen – allerdings in einer anderen Praxis.
Vergleichsweise wenige Schülerinnen und Schüler (23 Prozent) nahmen vor ihrer Berufswahl an einem "Schnupperpraktikum“ in der Praxis teil, um sich mit den Möglichkeiten des ZFA-Berufs besser vertraut zu machen. Dieser Wert ließe sich durch mehr Praktikumsangebote erhöhen. Infomaterial und Plakate hierzu bietet die Zahnärztekammer an.
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