Aktueller PEI-Sicherheitsbericht

Fälle von Myo- und Perikarditis nach Impfung bei Jugendlichen sehr selten

ak
Gesellschaft
Bis zum 31. Juli wurden dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI) 24 Fälle von Herzmuskelentzündungen nach einer Impfung mit dem mRNA-Vakzin von BioNTech/Pfizer bei Heranwachsenden gemeldet. Betroffen waren vor allem Jungen im Alter von 12 bis 17.

Laut PEI traten die gemeldeten Fälle – alle waren schwerwiegend – vor allem nach der zweiten Impfdosis mit dem mRNA-Vakzin von BioNTech/Pfizer auf. Genesen oder auf dem Weg der Besserung waren sieben Betroffene, gesundheitlich noch nicht wiederhergestellt zum Zeitpunkt der Meldung waren elf und in sechs Fällen war der Ausgang der Reaktion unbekannt, heißt es in dem aktuellen Sicherheitsbericht . Es ist kein Todesfall bekannt.

Risiko-Nutzen-Verhältnis bleibt positiv

Dem PEI zufolge weisen die Daten auf einen insgesamt günstigeren Verlauf der Myokarditis hin. Die geringe Anzahl der Fälle war laut dem Institut als statistisch zufällig zu erwarten. Aufgrund der Seltenheit dieser Fälle schätzt das PEI das Risiko-Nutzen-Verhältnis der mRNA-Impfstoffe weiterhin als positiv ein und rät dazu, sich impfen zu lassen.  

Seit Ende Mai ist der mRNA-Impfstoff von BioNTech/Pfizer auch für die Impfung von 12- bis 15-Jährigen zugelassen. Aber erst am 16. August sprach die Ständige Impfkommission (STIKO) eine allgemeine COVID-19-Impfempfehlung für alle 12- bis 17-Jährige aus. Zuvor empfahl die STIKO die Impfung gegen das Coronavirus nur für Jugendliche mit Vorerkrankung.

Bei den Kindern und Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren waren Mitte August 17,8 Prozent bereits vollständig geimpft , 27,5 Prozent haben bisher ihre erste Impfung erhalten. 

Anaphylaktische Reaktionen zweithäufigste Nebenwirkung

Am zweithäufigsten wurden in Deutschland anaphylaktische Reaktionen bei sieben weiblichen Jugendlichen im Alter von 16 bis 17 Jahren berichtet, meldet das PEI. Außerdem wurden sechs Krampfanfälle bei drei männlichen und drei weiblichen Jugendlichen in dem Alter von 16 und 17 Jahren gemeldet. In zwei Fällen handelte es sich um epileptische Anfälle, die drei Tage nach der Impfung auftraten, und in einem Fall um einen Kollaps mit Krampfanfall neun Tage nach der Impfung.

Nicht beurteilbar wegen fehlender klinischer Informationen waren laut PEI vier Fälle von Thrombose bei 16 bis 17 Jahre alten weiblichen Jugendlichen. Insgesamt wurden dem Institut 185 Nebenwirkung von Jugendlichen bis 15 Jahre nach einer Impfung mit dem Vakzin von BioNTech/Pfizer gemeldet. Es gab einen Todesfall bei einem 15-Jährigen mit schweren Vorerkrankungen. Ein ursächlicher Zusammenhang mit der Impfung könne aufgrund fehlender Informationen jedoch nicht beurteilt werden.

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