The State of Mouth Cancer UK Report 2022

Großbritannien: Zahl diagnostizerter Mundhöhlenkarzinome steigt weiter

mg
Gesellschaft
In Großbritannien wird fast jede Stunde bei einer Person Krebs in Mundhöhle oder Rachen diagnostiziert – Tendenz steigend. Das zeigt ein aktueller Forschungsbericht. Anders als in Deutschland ist auch Sterberate gestiegen.

In Großbritannien ist 2021 bei 8.846 Menschen Krebs in Mundhöhle oder Rachen diagnostiziert worden. Damit macht das Krankheitsbild etwa zwei Prozent aller Krebserkrankungen aus, zeigt der jetzt veröffentlichte „State of Mouth Cancer UK Report 2022” der britischen Oral Health Foundation. Damit belegt die Krebsart im Vereinigten Königreich Platz 14 der häufigsten Krebsarten. Bei Männern ist es die neunthäufigste Krebsart.

Wie der Report zeigt, ist Mundkrebs in Großbritannien auch stark altersabhängig. Mehr als drei von vier (80 Prozent) der Neuerkrankungen betreffen Personen über 55 Jahre. Der sozioökonomische Status hat ebenfalls einen signifikanten Einfluss, führen die Autoren aus. So haben Menschen, die in den am stärksten benachteiligten Gebieten des Vereinigten Königreichs leben, ein um 68 Prozent erhöhtes Risiko für Lippen- und Mundhöhlenkarzinome.

Die Sie sind hier:

Der Bericht aus Großbritannien zeigt, dass die Zahl der jährlich gemeldeten Neuerkrankungen weiter ansteigt. Gegenüber dem Vorjahr betrug der Zuwachs im kompletten Vereinigten Königreich ein Prozent. In den vergangenen zehn Jahren waren es allein in England sogar 34 Prozent und in den vergangenen 20 Jahren 103 Prozent, heißt es weiter. Und auch die Zahl der an Mundhöhlenkarzinomen Verstorbenen ist stark gestiegen: im Vergleich zu 2011 um 46 Prozent.

Die Oral Health Foundation weist darum die Bevölkerung regelmäßig auf die am stärksten wirkenden Risikofaktoren hin. Diese sind:

  • Rauchen: Ungefähr zwei von drei Mundkrebserkrankungen in Großbritannien werden direkt auf das Rauchen zurückgeführt, heißt es. Das Risiko für Raucher sei fast doppelt hoch wie das von Nichtrauchern.

  • Alkohol: Menschen, die täglich 1,5 bis 6 Einheiten (10 Milliliter) reinen Alkohol trinken, haben laut Bericht ein um 81 Prozent erhöhtes Risiko. Mundhöhlenkarzinome sind bei regelmäßigen Trinkern 2,5-mal häufiger als bei Nicht- und Gelegenheitstrinkern. Und: wenn Alkohol und Rauchen kombiniert werden, erhöht sich das Risiko um das 30-fache.

  • Humanen Papillomaviren (HPV): HPV-Viren vom Typ 16 und 18 sind mit etwa drei von vier (73 Prozent) der oropharyngealen Krebserkrankungen und mehr als einer von zehn (12 Prozent) Mundhöhlen- und Hypopharynxkrebserkrankungen assoziiert, schreiben die Forschenden.

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