EU-Parlament

Grünes Licht für Europäischen Gesundheitsdatenraum

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Politik
Viel los auf EU-Ebene: Gestern stimmte das Parlament für die Schaffung des Europäischen Gesundheitsdatenraums (EHDS). Die Gesundheitskommissarin brachte außerdem eine Arzneimittel-Allianz an den Start.

Die Abgeordneten des Europäischen Parlaments stimmten mit 445 Ja-Stimmen für die Schaffung des EHDS. Dagegen stimmten 142 Abgeordnete, 39 enthielten sich. Nun muss nur noch der Rat zustimmen, dies gilt jedoch als Formsache.

Der EHDS soll es Patientinnen und Patienten ermöglichen, auf ihre Gesundheitsdaten in elektronischer Form zuzugreifen, auch aus einem anderen Mitgliedstaat als dem, in dem sie leben. Angehörige der Gesundheitsberufe sollen durch den EHDS die Möglichkeit bekommen, die Akten ihrer Patientinnen und Patienten mit deren Zustimmung auch aus anderen EU-Ländern einzusehen. Diese elektronischen Gesundheitsdatensätze (EHR) enthielten Patientenzusammenfassungen, elektronische Verschreibungen, medizinische Bilder und Laborergebnisse.

EU-Allianz soll Arzneimittelversorgung sichern

Ebenfalls gestern hat die Behörde für Krisenvorsorge und -reaktion bei gesundheitlichen Notlagen (HERA) die Allianz für kritische Arzneimittel als Teil der Maßnahmen zum Aufbau einer starken Europäischen Gesundheitsunion ins Leben gerufen. Die Allianz, der aktuell schon über 250 Mitglieder angehören, bringt nationale Behörden, die Industrie, Organisationen des Gesundheitswesens, Vertreter der Zivilgesellschaft, die Kommission und EU-Agenturen zusammen. Ziel ist es, Maßnahmen zur Behebung und Vermeidung von Engpässen bei wichtigen Arzneimitteln zu ermitteln.

„COVID-19 hat gezeigt, wie wichtig die europäische Zusammenarbeit und Solidarität bei der Bekämpfung einer Gesundheitskrise ist. Der Zugang zu Impfstoffen für alle europäischen Bürger war ein gutes Beispiel dafür. In diesem Sinne sollte eine echte Europäische Gesundheitsunion die Verfügbarkeit wichtiger Arzneimittel für alle Europäer gewährleisten“, sagte der belgische Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke, der das Bündnis zusammen mit Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides vorstellte.

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