Weltkrebstag am 4. Februar

Hochverarbeitete Nahrung erhöht das Krebsrisiko

LL
Gesellschaft
Eine Studie mit Beteiligung des Imperial College London hat den Zusammenhang zwischen dem Konsum hochverarbeiteter Lebensmittel, dem Risiko für 34 Krebsarten und der damit verbundenen Sterblichkeit untersucht.

Dafür werteten die Forschenden die Daten einer prospektiven Kohorte von rund 200.000 Personen im Alter von 40 bis 69 Jahren aus, die als Teil der UK Biobank-Studie zwischen den Jahren 2009 und 2012 Angaben zu ihrer Ernährungsweise machten. Sie wurden darüber hinaus bis Ende Januar 2021 medizinisch beobachtet. Um den Grad der Lebensmittelverarbeitung einzuordnen, wurde ein spezielles Klassifizierungssystem mit verschiedenen Kategorien angewandt.

Der Anteil an Fertigprodukten lag bei 20 Prozent

Im Durchschnitt betrug der Anteil der hochverarbeiteten Nahrungsmittel im Speiseplan der Teilnehmenden 22,9 Prozent und war somit fester Bestandteil beim Essen. Während der Nachbeobachtungszeit von knapp zehn Jahren erkrankten insgesamt 15.921 Personen an Krebs, 4.009 von ihnen überlebten die Krebserkrankung nicht.

Im Ergebnis stand ein erhöhter Konsumanteil von hochverarbeiteten Lebensmitteln um bereits zehn Prozent mit einer allgemein erhöhten Inzidenz von Krebs in Verbindung. Am signifikantesten stieg das Risiko für Eierstockkrebs.

Krebsrisiko steigt schon bei zehn Prozent mehr Konsum

Zudem erhöhte sich auch das Sterberisiko, wenn der Verzehr von hochverarbeiteten Lebensmitteln um zehn Prozent anstieg. Auch hier war bei Eierstockkrebs und Brustkrebs dieser Anstieg besonders auffällig.

Insgesamt deuten die Untersuchungsergebnisse darauf hin, dass ein höherer Konsum von hochverarbeiteten Lebensmitteln mit einer erhöhten Belastung und Sterblichkeit für allgemeine und bestimmte Krebsarten verbunden ist. Vor allem das Risiko für Eierstockkrebs wird durch hochverarbeitete Lebensmittel offenbar deutlich erhöht.

Auch die Gefahr für Darmkrebs geht nach oben

Auch eine weitere Studie konnte zeigen, dass ein hoher Konsumanteil von hochverarbeiteten Lebensmitteln vor allem bei Männern mit einem erhöhten Risiko für kolorektale Karzinome im Darm und Enddarm verbunden war.

Im Umkehrschluss könnte also eine gesunde, abwechslungsreiche Ernährung mit vorrangig frischen Lebensmitteln den Schutz vor Krebs erhöhen. Hochverarbeitet Lebensmittel sollten dabei auf dem Speiseplan nur eine sehr untergeordnete Rolle spielen.

Chang, K. et al.: „Ultra-processed food consumption, cancer risk and cancer mortality: a large-scale prospective analysis within the UK Biobank“ Published in eClinicalMedicine, January 31, 2023 <link url="https://doi.org/10.1016/j.eclinm.2023.101840" target="new-window" url-fragment="" seo-title="" follow="follow">DOI:https://doi.org/10.1016/j.eclinm.2023.101840

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