BARMER-Zahnreport

In Brandenburg haben 13.000 Kinder Kreidezähne

ak
PraxisZahnmedizinGesellschaft
Die BARMER stellt in ihrem Zahnreport einen Zusammenhang zwischen Kreidezähnen mit Antibiotikaverordnungen fest. Heute stellte die Kasse die Ergebnisse für Brandenburg vor: Dort haben rund 13.000 aller Kinder MIH.

Nach Karies ist die MIH die häufigste Zahnerkrankung bei Kindern. Rund 9 Prozent aller Jungen und Mädchen in Brandenburg leiden an behandlungsbedürftigen Kreidezähnen. Deutschlandweit sind es etwa 450.000 Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren. Zu diesen Ergebnissen kommt der BARMER Zahnreport 2021.

MIH äußert sich durch gelbliche Verfärbungen und hohe Schmerzempfindlichkeit. In besonders schweren Fällen kann der Zahnschmelz so porös sein, dass er bricht. Sie betrifft meist die ersten, bleibenden Molaren und die Inzisiven. Die Erkrankung wird daher in der Regel im Kindesalter nach dem entsprechenden Zahndurchbruch circa ab dem sechsten Lebensjahr diagnostiziert.

Antibiotikaeinnahme als Ursache

Als Ursache für Kreidezähne stellt der Zahnreport einen Zusammenhang mit Antibiotikaverordnungen fest: Kinder, die an Kreidezähnen leiden, haben rund zehn Prozent mehr Antibiotika-Verordnungen erhalten. „Die Prozesse, wie Antibiotika die Zahnschmelzbildung stören, müssen noch genau erforscht werden. Wichtig ist, dass Antibiotika mit Augenmaß verordnet werden“, sagte heute die Landesgeschäftsführerin der BARMER Berlin/Brandenburg Gabriela Leyh, auf einer Pressekonferenz.

Zu den genauen Auswirkungen von Antibiotika auf die Zahnschmelzbildung bei Kindern und zu weiteren möglichen Ursachen bedarf es weiterer Forschung, betonte sie. Die Erforschung von MIH stehe noch am Anfang. Bundesweit sei bei der Verordnung von Antibiotika für Kinder seit Jahren ein rückläufiger Trend beobachtbar: Bekamen im Jahr 2005 noch 6,3 Prozent der Kinder unter fünf Jahren eine Antibiotika-Verordnung, so waren es im vergangenen Jahr nur noch 1,4 Prozent.

Zähneputzen kann MIH nicht verhindern

MIH ist nach Karies die häufigste Zahnerkrankung bei Kindern: „Im Gegensatz zur Kariesbildung verursacht Zucker keine Kreidezähne und auch regelmäßiges Zähneputzen kann diese nicht verhindern. Die Zähne brechen schon geschädigt durch. Deshalb ist die Botschaft an Eltern wichtig: Ihr habt nichts falsch gemacht!“, sagte der Vorsitzende der KZV Brandenburg, Dr. Eberhard Steglich.

Je früher Kreidezähne erkannt werden, desto besser könnten Erkrankungsfolgen verlangsamt oder aufgehalten werden. Deshalb sei es wichtig, dass Eltern mit ihren Kindern regelmäßig zu Früherkennungsuntersuchungen zum Zahnarzt gehen.

Die Behandlung von MIH

Der BARMER Zahnreport 2021

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