Corona-Warn-App

Risikowarnung trotz Impfung – was jetzt?

LL
Gesellschaft
Geimpft und trotzdem eine Risikowarnung in der App! Was jetzt? Darf man noch arbeiten, muss man sich testen lassen und wenn ja: Schnelltest oder PCR – und ist der Test kostenlos?

Die rote Warnung bei der Corona-Warn-App (CWA) „erhöhtes Infektionsrisiko” bedeutet nicht mehr automatisch, dass man sich mit COVID-19 infiziert hat. Die App warnt mit der roten Kachel nun auch vor einem erhöhten Ansteckungsrisiko. Dabei wird nicht zwischen geimpften, ungeimpften und genesenen Nutzern unterschieden.

Wer die Statusanzeige „Erhöhtes Risiko” auf sein Smartphone bekommt, hatte in den vergangenen 14 Tagen mindestens eine Begegnung mit einer später positiv getesteten Person, teilt das Robert Koch-Institut (RKI) mit. Deswegen gibt es nun die Empfehlung – unabhängig davon, ob der Nutzer ungeimpft, geimpft oder genesen ist, sich im Falle dieser Warnung folgendermaßen zu verhalten:

  • sich nach Hause zu begeben oder zu Hause zu bleiben

  • auf Symptome zu achten

  • sich testen zu lassen

  • sich im Falle eines positiven Tests zu isolieren und das Ergebnis des Tests zu teilen

Der Schnell- oder PCR-Test ist dann kostenlos

Zeigt die App die rote Warnung an, wird grundsätzlich zu einem Test geraten, auch bei geimpften und genesenen Personen und unabhängig davon, ob Symptome vorliegen. Wegen der starken Belastung der Arztpraxen und Gesundheitsämter empfiehlt das RKI, den Test in einem Testzentrum durchführen zu lassen.

Der Test ist bei Vorzeigen der Warnung kostenlos und muss nicht zwingend ein PCR-Test sein – dazu wird allerdings geraten. Meistens müssen Patienten die Corona-Warn-App, ihr Impfzertifikat und den Personalausweis vorzeigen. In der App heißt es: „Bei einer Warnung über ein erhöhtes Risiko haben Sie Anspruch auf einen kostenlosen Test. Das muss nicht notwendigerweise ein PCR-Test sein.“

Laut Coronavirus-Testverordnung besteht bei Symptomen und auch bei einer Warnung via App ein Anspruch auf einen PCR-Labortest. Die Kosten erstattet der Bund der jeweiligen Teststelle. Bis zum Ergebnis sollte die Selbstquarantäne eingehalten werden, heißt es seitens des RKI.

Ein positiver Schnelltest muss nach wie vor durch einen PCR-Test bestätigt werden. Fällt der PCR-Test ebenfalls positiv aus, müssen das Gesundheitsamt und der Arbeitgeber umgehend informiert werden sowie der Hausarzt wegen einer Krankschreibung.

Die Berechnung des individuellen Infektionsrisikos nach einer Risikobegegnung beruht auf diesen Faktoren:

Die Berechnung des individuellen Infektionsrisikos nach einer Risikobegegnung beruht auf diesen Faktoren:

  • Dauer der Begegnung mit einer (später positiv getesteten) Person

  • Abstand bei der Begegnung

  • Zeit, die seit der Begegnung vergangen ist

  • Infektiosität (abgeleitet aus der Information, wann und ob die Symptome eingesetzt haben)

Quelle: CWA

Antigen-Schnelltests und PCR-Labortests werden in der App gleichberechtigt behandelt. Für beide Tests gelten die gleichen Kriterien zur Risikoberechnung. Liegen COVID-spezifische Symptome oder Risikofaktoren bei einem gewarnten Nutzer vor, wird direkt zu einem PCR-Test geraten.

Nach zwei Wochen, also ab dem 15. Tag verschwindet die rote Kachel in der Corona-Warn-App wieder. Sie kann bis dahin nicht manuell umgestellt werden, auch nicht durch einen negativen Test. Verschwindet sie früher, sind die 14 Tage der risikoauslösenden und warnenden Person bereits verstrichen. Im Zuge der nächsten Pandemie-Welle und der ausgeweiteten Risikoanzeige der App, wird die Zahl der roten Warnanzeigen deutlich nach oben gehen, schätzt das Bundesgesundheitsministerium (BMG).

zur Arbeit oder in Quarantäne?

Erscheint die Risikowarnung, müssen sich Nutzer nicht verpflichtend in Quarantäne begeben. Diese wird aber bis zur Abklärung einer möglichen Infektion empfohlen. Sie ist freiwillig, ebenso wie die Reduzierung von Kontakten. Wer in dieser Situation Homeoffice machen kann, sollte das tun, betont die Bundesregierung. Sollte das nicht möglich sein, muss man die Quarantäne-Vorgaben im jeweiligen Landkreis prüfen. Die Quarantäne-Regelungen können hier regional verschieden sein. Gibt es keine entsprechenden Vorgaben, sollte man beim zuständigen Gesundheitsamt nachfragen. Das kann gegebenenfalls eine Quarantäne anordnen und auch die AU-Bescheinigung ausstellen.

Momentan wird ab dem Zeitpunkt der Risikobegegnung eine Quarantäne von zehn Tagen ohne abschließenden Test und von fünf Tagen mit PCR-Test empfohlen. Aus diesem Grund steht auch das Datum der Risikobegegnung als Referenz auf der roten Kachel in der CWA. Die Entscheidung, sich bei einer roten Kachel dennoch in Quarantäne zu begeben, erfolgt also eigenverantwortlich und auf freiwilliger Basis, heißt es auf der Website der CWA.

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