Arzt gesucht - die Bürgermeisterin ist noch Single!
Die Gemeinde Kollnburg inmitten des Bayerischen Waldes im idyllischen Landkreis Regen hat knapp 3.000 Einwohner, eine romantische Burgruine mit Rundturm und Burgbrunnen. In dem staatlich anerkannten Erholungsort gibt es auch eine Kita und zwei Schulen - aber keinen Arzt.
Die Kassenärztliche Vereinigung stuft die Region als "unterversorgt" ein: Wer gesundheitlich angeschlagen ist, muss seit den 1990ern ins benachbarte Viechtach fahren. Im Deutschen Ärzteblatt schaltete die Gemeinde deshalb eine ungewöhnliche Suchanzeige für einen/eine "Hausarzt/Hausärztin": "Geheimtipp: Die Bürgermeisterin ist noch unverheiratet!", heißt es dort ergänzend.
Ich bin so was Ähnliches wie ein Pfarrer"
Die Single-Bürgermeisterin, um die es geht, ist seit 2008 Josefa Schmid (FDP, bis Oktober 2012 CSU). Sie lebe als Bürgermeisterin für die Gemeinde, deshalb sei es halt auch mit der Work-Life-Balance schwierig: "Ich bin so was Ähnliches wie ein Pfarrer", sagte sie der Süddeutschen Zeitung.
Sie habe diesen „Clou“ „bewusst als hervorhebendes Instrument gewählt, um Aufmerksamkeit in der Fachzeitschrift zu erzielen“, sagte sie der Passauer Neuen Presse. Schließlich müsse das Inserat im Deutschen Ärzteblatt gegen mehr als 260 Stellenanzeigen konkurrieren.
Wer sich für die Niederlassung in Kollnburg entscheidet, dem winken neben dem Status als Bürgermeistreinnengatte/ -gattin auch Praxisräume und Baugrund für 94 Euro pro Quadratmeter.
Heiratsanträge sind bislang nicht angegangen
Die Anzeige im Ärzteblatt kommt Schmid zufolge gut an. Einige Bewerbungen seien schon eingetrudelt, jedoch ausschließlich für den Landarztsitz, ein Heiratsantrag war bisher nicht dabei. In der Süddeutschen stellte Schmid klar: Man müsse sie nicht heiraten, um in Kollnberg zu praktizieren.
