Drei Millionen Dollar für Pulparegeneration
Forschende der University of Indiana haben ein injizierbares Hydrogel entwickelt, das chemotaktisch auf körpereigene, apexnahe Stammzellen wirken und so eine Pulparegeneration induzieren soll. Das Hydrogel besteht aus biokompatiblen Aminosäurepeptiden, die das Gewebewachstum steuern sowie eine Gerüststruktur bilden sollen. Das Hauptziel der Forschenden ist es, eine auf Materialien basierende Therapie zu entwickeln, die keine lebenden Zellen enthält und deshalb breite Anwendung finden könnte.
Anlehnung an „Revitalisierung”
Das Verfahren ist angelehnt an das Verfahren der Revitalisierung bei bleibenden Zähnen mit nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum. Nach Reinigung und Desinfektion des Wurzelkanals wird dabei eine Einblutung in das Kanallumen über den Apex durch Überinstrumentierung erzeugt. Ziel ist die Einschwemmung von Stammzellen, die zur Regeneration von Nerven und Blutgefäßen führen sollen. Der Erfolg des Verfahrens ist jedoch nicht vorhersagbar, die Gewebebildung ungeordnet und es findet häufig keine wirkliche Regeneration statt,so die Forschenden.
Bereits erste Erfolge in Tierversuchen
Im Gegensatz dazu soll die von den WissenschaftlerInnen entwickelte Hydrogel-Therapie die körpereigene Wachstumsfaktor-Signalgebung nachahmen und so in der Lage sein, die Heilung und Regeneration der Pulpa durch das Anlocken apexnaher Stammzellen zu fördern. Die Forschenden berichten, dass in ersten klinischen Tierversuchen bereits Erfolge erzielt wurden. So bildete sich bei Hunden, denen das spezielle Hydrogel nach Desinfektion in das Kanallumen injiziert wurde, innerhalb eines Monats Weichgewebe vom Apex bis in den Bereich der Zahnkrone, das Blutgefäße, Nervenbündel und pulpaähnliche Zellen enthielt.
