Eine Software identifiziert "unechte Notfälle"
In elf KVen getestet,vom Innovationsfonds gefördert
SmED wird ab 2019 in elf KVen getestet, das Projekt wird vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses gefördert. Beteiligt sind – neben den KVen – die KBV, AOKen und Ersatzkassen, Universitätskliniken und das Deutsche Krankenhausinstitut. Das Ziel ist, die Software überall dort einzusetzen, wo Patienten sich hinwenden - sei es unter der Bereitschaftsnummer 116117, der Notfallnummer 112, am Tresen einer Notfallpraxis oder im Krankenhaus.
Mit dem System will die KBV sicherstellen, dass die Krankenhäuser und die Bereitschaftspraxen von den sogenannten unechten Notfällen entlastet werden, erklärte Dr. Stephan Hofmeister, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KBV, dazu.
Vorbild Schweiz
„SmED ist ein wichtiger Baustein im Programm der Kassenärztlichen Vereinigungen, um den Patienten mit der Nummer 116117 rund um die Uhr eine Anlaufstelle bei akuten Beschwerden zu bieten. Das standardisierte Verfahren ermöglicht eine sichere Empfehlung, wer tatsächlich die Notaufnahme eines Krankenhauses aufsuchen muss. Die übrigen ratsuchenden Patienten sollen möglichst direkt dorthin vermittelt werden, wo ihnen am besten geholfen werden kann.“
SmED beruht auf einem bereits etablierten evidenzbasierten System, mit dem Patientenbeschwerden in Bezug auf ihre Dringlichkeit und auf die richtige Versorgungsebene zur weiteren Abklärung eingeschätzt werden können. Die Patienten erhalten eine gezielte Empfehlung, etwa: sofort ins Krankenhaus, Termin beim niedergelassenen Arzt reicht aus oder Hausmittel verschaffen Linderung. Neben der Einordnung der Beschwerden bietet SmED auch eine Dokumentation für die anschließende Behandlung.