Neue Studie zum Stillverhalten des Australopithecus africanus

Zähne spiegeln Nahrungsaufnahme vor 2 Millionen Jahren wider

nl/pm
Gesellschaft
Ein internationales Forscherteam konnte anhand des Zahnmaterials einer ausgestorbenen Vormenschen-Art Rückschlüsse auf die Nahrungsaufnahme im Kindesalter ziehen.

PD

Mithilfe der Zähne konnten die Forscherbereits das Stillverhalten der Neandertaler rekonstruieren

Die vor etwa 3 bis 2,1 Millionen Jahren lebende Vormenschen-Art Australopithecus africanus gilt – bedingt durch eine hohe Anpassungsfähigkeit in einer Zeit sich ändernder Klima- und Umweltbedingungen – als außergewöhnlich flexibel bei ihren Nahrungsgewohnheiten.

„Wir haben in unserer aktuellen Studie untersucht, wie diese Art ihren Nachwuchs großgezogen hat“, erklärt Kullmer. Die Ergebnisse zeigen, dass die Vormenschen-Kinder nach ihrer Geburt etwa 12 Monate gestillt wurden. „In Zeiten von mangelndem Nahrungsangebot, so beispielsweise in der saisonalen Trockenzeit, griffen die Australopithecus-Mütter über mehrere Jahre wiederkehrend auf Muttermilch zurück, um den Hunger ihres Nachwuchses zu stillen. In ihrem Stillverhalten ähneln die ‚aufrechtgehenden Vormenschen’ demnach in natürlicher Umgebung lebenden Orang-Utans, die ihren Nachwuchs bis zu neun Jahre immer wieder säugen.“

Renaud Joannes-Boyau, Justin W. Adams, Christine Austin, Manish Arora, Ian Moffat, Andy I. R. Herries,Matthew P. Tonge, Stefano Benazzi, Alistair R. Evans, Ottmar Kullmer, Stephen Wroe, Anthony Dosseto & Luca Fiorenza (2019): Elemental signatures of Australopithecus africanus teeth reveal seasonal dietary stress. In: Nature.

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