Akzente

Liebe Leserinnen und Leser, Deutschlands Bürger sind weit realistischer als mancher glauben mag. Die meisten von uns sind sehr wohl in der Lage, Illusion und Wirklichkeit zu trennen.

Jüngstes Beispiel: Im Fernseh-Mehrteiler „Die Semmelings“ – beste ZDF-Sendezeit, hervorragende Einschaltquote – wird wieder einmal munter mit dem Klischee des Zahnarztes als raffgierigem Abzocker ge-„wedelt“. Was auf den Bauch des Zuschauers zielte, landete beim Berufsstand unter der Gürtellinie. Das ist billig, aber – aus juristischer Warte – künstlerische Freiheit und damit recht.

Der Trost: In den Köpfen der Leute sieht es anders aus. Den Beweis brachte eine Umfrage des Forsa-Instituts im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums. Das Ergebnis: Patient und Zahnarzt stehen in einem hervorragenden Verhältnis. Aus Sicht der Patienten sind Deutschlands Zahnärzte in der Beliebtheitsskala mit Abstand Spitze, weit vor Haus- und Fachärzten, ganz zu schweigen vom Ruf der Krankenhäuser.

Also ist mit dem Leumund des Zahnarztes doch „alles in Butter“? Zu früh gefreut. Denn das in der Öffentlichkeit präsente Image ist keineswegs nur ein eindimensionales Abziehbild. Zwischen dem „Abzocker“- Zahnarzt des Semmeling-Regisseurs Dieter Wedel und dem so beliebten Patienten-Vertrauten liegen – je nach Intention des Absenders – Welten. Die Erkenntnis: Der Zahnarzt „an und für sich“, es gibt ihn nicht.

Bleibt also nur, denjenigen, die ein schlechtes Image kolportieren wollen, permanent durch gute Arbeit, Fairness und gesellschaftliches Verantwortungsbewusstsein entgegen zu treten. Im großen Rahmen durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit, im Alltag du persönliche Überzeugungskraft. Der mündige und vernunftbezogene Patient ist im Jahr der Bundestagswahl besonders begehrt. Bewusst ins Rampenlicht gezogen, wird er seine Chance zu nutzen wissen. Und es ist nicht wenig, was man ihm künftig bieten will.

Dabei ist nicht unerheblich, dass die Überlegungen und Vorschläge von Kompetenz und Ehrlichkeit getragen werden. Daran muss sich auch die weltweit größte Einzelgewerkschaft Verdi messen lassen, wenn sie sich kampagnenbezogen am Wahlspektakel „Gesundheitsreform“ beteiligen will. Phrasen ohne Inhalte und Sachverstand helfen dem Patienten nicht weiter. Und der ist es letztlich, um den Verdi buhlt.

Wer auf diesem Feld erfolgreich agieren will, braucht zuallererst den Patienten und Bürger an seiner Seite. Ein erklärtes Ziel auch für den vom Freien Verband für die KZBV-Vorstandswahlen als Vorsitzenden designierten Dr. Peter Kuttruff. Die zm befragten ihn zu seinen programmatischen Vorstellungen, die er zurzeit auch in den Länder-KZVen mit den Delegierten diskutiert. Gewählt wird auf der KZBV-Vertreterversammlung am 22. und 23. Februar in Berlin. Die zm werden berichten.

Mit freundlichem Gruß

Egbert Maibach-Nagelzm-Chefredakteur

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