Gezielte Dentinbildung: Löcher stopfen sich selbst
Vorangegangene Studien hatten bereits gezeigt, dass sich das Medikament Tideglusib, das als potenzielles Mittel gegen Demenz an Patienten klinisch getestet wurde, positiv auf die Bildung von Dentin im Zahn auswirkt. Eine Forschergruppe um Paul Sharpe vom Kings College in London hat jetzt jedoch herausgefunden, wie dieser Prozess gezielt gesteuert werden kann, um Zahnlöcher zu verschließen.
In einer Versuchsreihe mit Mäusen wurden biologisch abbaubare Kollagenschwämmchen mit dem Medikament getränkt und in die Zahnlöcher eingesetzt, berichten die Wissenschaftler in der aktuellen Ausgabe des Scientific Reports. Nach sechs Wochen hatte sich der Schwamm komplett aufgelöst, die darin enthaltene Stimulanz verschwand, der Prozess endete automatisch - mit dem Ergebnis: Das 0,13 mm große Loch wurde vollständig mit Dentin gefüllt.
Ob dieses Verfahren auch zur Regeneration größerer Löcher dient, wollen die Forscher nun untersuchen. Außerdem ist bisher unklar, ob das neu gebildete Dentin so stabil ist wie das ursprüngliche. Aktuell wird das Vorgehen an Rattenzähnen getestet. Bei einem Erfolg sollen noch dieses Jahr Versuche an menschlichen Zähnen stattfinden.
Scientific Reports 7, Article number: 39654 (2017); doi:10.1038/srep39654Die vollständige Studie finden Siehier.