MKGs kooperieren lieber als Kieferorthopäden

ck/pm
Zahnmedizin
Während sich nur 27 Prozent der Kieferorthopäden beim Schritt in die Selbstständigkeit für eine Kooperation entscheiden, sind es bei den MKG-Chirurgen 43 Prozent. Das zeigt eine neue Analyse.

Rund drei Viertel der Kieferorthopäden, die sich 2013 niederließen, entschieden sich für eine Einzelpraxis; gut ein Viertel ging eine Kooperation mit Berufskollegen ein. Damit liegen Kieferorthopäden leicht über der Kooperationsquote von Zahnärzten (24 Prozent), aber deutlich unter der von Oral- und MKG-Chirurgen (43 Prozent).  

Kieferorthopäden bevorzugen die Neugründung

Ungeachtet der Art der Existenzgründung dominieren bei Kieferorthopäden mit einer Quote von 58 Prozent die Neugründung einer Praxis oder die Kooperation. Für die Übernahme entscheiden sich 42 Prozent. „Verglichen mit anderen Fachrichtungen liegt der Anteil der Neugründungen bei Kieferorthopäden überdurchschnittlich hoch“, so Georg Heßbrügge von der apoBank, die die Studie mit dem Institut der Deutschen Zahnärzte (IDZ) erstellte. „Denn in vielen Fällen steht in der Wunschregion keine geeignete Praxis zur Übernahme. Hier ist die Neugründung der einzig mögliche Weg in die Selbstständigkeit.“

Die Investitionen für eine Neugründung belaufen sich demnach durchschnittlich auf 443.000 Euro. Wer eine Praxis übernimmt, als weiterer Partner einer Kooperation beitritt oder die Anteile eines Partners übernimmt, investiert im Schnitt 269.000 Euro. Davon entfallen den Zahlen zufolge 194.000 Euro auf den Übernahmepreis (72,1 Prozent). 75.000 Euro fallen für medizinisch-technische Geräte, Einrichtung und sonstige Investitionen an. Die Auswertung zeigt zudem, dass Frauen die Kieferorthopädie dominieren. Zwei von drei Existenzgründern sind in der Sparte weiblich.

Oral- und MKG-Chirurgen wählen häufiger die Gemeinschaftspraxis

Etwas mehr als die Hälfte der Oral- und MKG-Chirurgen entscheiden sich beim Schritt in die Selbstständigkeit für eine Einzelpraxis (57 Prozent). Die Kooperation wählen 43 Prozent. Sie sind damit deutlich kooperationsaffiner als etwa Kieferorthopäden. „Geräteintensive Fachgruppen sehen in der Kooperation deutlich stärkere Mehrwerte. Das gilt insbesondere für die wirtschaftlichen Synergieeffekte, die durch die gemeinsame Nutzung von Geräten und Personal entstehen“, erklärt Heßbrügge.  

Gründung - immer noch weitestgehend Männersache

Das Verhältnis von Neugründungen (52 Prozent) zu Übernahmen (48 Prozent) ist annähernd ausgeglichen.Die Investitionen für eine Neugründung belaufen sich demzufolge durchschnittlich auf 500.000 Euro. Gründer, die eine Praxis übernehmen, als zusätzlicher Partner in eine Kooperation einsteigen oder die Anteile eines Partners übernehmen, investierten im Schnitt 390.000 Euro. Der Großteil davon (82,8 Prozent) entfalle mit durchschnittlich 323.000 Euro auf den Übernahmepreis. Für medizinisch-technische Geräte, Einrichtung und sonstige Investitionen bezahlten die Übernehmer 67.000 Euro. Der Männeranteil unter den Existenzgründern liege bei 82 Prozent.

Die Auswertung basiert auf den Existenzgründungsfinanzierungen der apoBank. Die statistische Auswertung wurde gemeinsam von der apoBank und dem IDZ durchgeführt. Sie zeigt ausschließlich grobe Trends auf und ist nicht repräsentativ.  

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