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Mobile Radiologie-Station im Test

mg/dpa
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Das Ernst von Bergmann Klinikum in Potsdam testet eine mobile Radiologiepraxis, die weltweit eingesetzt werden soll. Das Auswerten der Bilder und Erstellen der Befunde erfolgt dann in Deutschland.

In 14 Schiffscontainern könne eine komplette Praxis mit einem Magnetresonanz-Tomografen (MRT) und einem Computer-Tomografen (CT) in schlecht versorgte Regionen gebracht werden, erläuterte Geschäftsführer André Glardon von der Berliner Medneo GmbH in Potsdam.

In der kommenden Woche wolle sich eine Delegation aus Nigeria den Prototypen in Potsdam anschauen. "Nigeria hat rund 170 Millionen Einwohner, aber dort gibt es weniger Radiologen als in Berlin", so Glardon.  Ziel sei, vor Ort mit einer Medizinisch-Technischen Assistenz Bilder anzufertigen und an ein Expertenzentrum in Deutschland zu überspielen. Die Spezialisten könnten dann Befunde erstellen und eine Behandlung empfehlen.

Nachts werden Befunde für Bilder aus dem ganzen Land erstellt

"Gerade in den Entwicklungs- und Schwellenländern ist geschultes medizinisches Personal knapp", so Glardon. Das Expertenzentrum könne die Apparate in einem weiteren Schritt so weit fernsteuern, dass die Assistenz nur noch die richtige Lagerung des Patienten und eine Notfallversorgung sicherstellen muss.

"Tele-Radiologie ist derzeit ein großes Thema", sagte der Sprecher der Deutschen Röntgengesellschaft, Florian Schneider, zu dem Projekt. "In den USA ist es zum Beispiel möglich, die Bilder von Spezialisten in Indien befunden zu lassen."

In Deutschland sei die Beziehung zwischen dem Patienten und dem Arzt, der den Befund erstellt, strenger geregelt. Mit Tele-Radiologie würden aber etwa am Uniklinikum Greifswald nachts und an Wochenenden die Befunde zu nahezu allen im Land erstellten Röntgenbildern erstellt.

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