Was in den USA alles zur zahnmedizinischen Anamnese gehört
Die American Dental Association (ADA) hat untersucht, welche Informationen über den allgemeinen Gesundheitszustand ihrer Patienten in den USA praktizierende Zahnärztinnen und Zahnärzte sammeln und wie sie diese verwenden. Dazu wurde am 23. November 2021 an die 997 Mitglieder des ADA-Umfragepanels ein Link mit der Bitte um Teilnahme per E-Mail gesendet. Als die Umfrage nach 2 Wochen geschlossen wurde, hatten 258 Zahnärztinnen und Zahnärzte (26 Prozent der Panelmitglieder) teilgenommen.
Wie nutzen Zahnärzte in den USA Informationen über den allgemeinen Gesundheitszustand ihrer Patienten?
Ergebnis: Beim Erstbesuch bespricht und überprüft in der Regel der Zahnarzt (60 Prozent) die Krankengeschichte des Patienten, in 14 Prozent der Fälle sind es die ZFA, zu 17 Prozent die Dentalhygienikerinnen (DH) – bei späteren Terminen wird diese Aufgabe hingegen oft von ZFA (34 Prozent) oder DH (32 Prozent) erledigt, deutlich seltener von der Behandlerin oder dem Behandler (20 Prozent).
Dabei messen 85 Prozent der Praxen bei jedem Besuch der Patienten mindestens ein Vitalzeichen, 75 Prozent fragen nach Änderungen der Krankengeschichte, 66 Prozent nach Änderungen der Medikamentenliste und 33 Prozent nach Besuchen bei anderen Ärztinnen und Ärzten.
Außerdem ergab die Umfrage, dass 32 Prozent der Teilnehmenden die Überwachung von Allgemeinerkrankungen als Teil ihres Tätigkeitsbereichs wahrnehmen. Sie beobachteten laut Umfrage bei ihren Patienten vor allem kardiovaskuläre Erkrankungen (85 Prozent), Krebs und seine Vorstufen (68 Prozent) oder Symptome von Esstörungen (58 Prozent). Im Durchschnitt überweisen alle befragten Praxen rund 12 Prozent der Patienten aufgrund derartiger Beobachtungen an einen Gesundheitsdienstleister anderer Fachrichtung.
Alessandro Villa et al. „Oral-systemic health considerations in dental settings”, An American Dental Association Clinical Evaluators Panel survey, DOI:https://doi.org/10.1016/j.adaj.2022.01.006
