Zahl der Affenpockenfälle steigt binnen fünf Tagen um zehn Prozent
Am 23. Juli erklärte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den weltweiten Affenpockenausbruch zur „gesundheitlichen Notlage von internationaler Tragweite” (PHEIC). Die Organisation hofft, dass die Erklärung ein Weckruf sei, die internationalen Bemühungen im Kampf gegen das Virus zu vergrößern.
Forschende hatten davor gewarnt, dass sich das Zeitfenster für die Eindämmung des globalen Affenpockenausbruchs bald schließen könnte. Das Virus ist einem Bericht im Wissenschaftsmagazin Nature zufolge in einigen Teilen Afrikas bereits in einem Tierreservoir etabliert, was seine Ausrottung zu einer schwierigen Aufgabe macht. Eine Befürchtung ist nun, dass sich das Virus vom Menschen auf Tiere anderswo auf der Welt ausbreiten und weitere Reservoirs schaffen könnte, aus denen sich Menschen wiederholt infizieren.
Die Situation könnte zusätzlich dadurch erschwert werden, dass das Affenpockenvirus offenbar schneller mutiert als zunächst angenommen. Ein Artikel im Branchendienst Medscape verweist auf Studiendaten, denen zufolge die Mutationsgeschwindigkeit 6- bis 12-fach erhöht ist. Noch sei jedoch nicht klar, ob diese Mutationen die Übertragbarkeit des Virus unter Menschen begünstigen oder andere klinische Auswirkungen haben, heißt es.
Unterdessen aktualisierte das Robert Koch-Institut seine Fallzahlen. Mit Stand 26.7.2022 sind 2.410 Affenpockenfälle aus allen 16 Bundesländern an die Behörde
übermittelt worden.