Umfrage des Weltzahnärzteverbands

FDI fordert Impfungen auch durch Zahnärzte

Laut einer weltweiten Umfrage (World Federation Member Survey) des Weltzahnärzteverbands FDI dürfen Zahnärzte in den meisten Ländern nicht gegen SARS-CoV-2 impfen. Mehr als die Hälfte der Länder hat die Zahnärzte aber in prioritäre Impfgruppen aufgenommen.

Die FDI fordert, Zahnärzten die Verabreichung von COVID-19-Impfstoffen zu gestatten, nachdem die Antworten von 57 nationalen Zahnärzteverbänden im Rahmen der Umfrage ergeben hatten, dass fast zwei Drittel der Länder Zahnärzten die Verimpfung verbieten.

In Europa gehören laut Umfrage zu den Ländern, in denen Zahnärzte nicht impfen dürfen, die Schweiz, Portugal, Österreich, Dänemark, die Slowakei und Russland. In Frankreich hat die Zahnärztekammer die Regierung aufgefordert, dem Berufsstand die Erlaubnis zu erteilen, was aber bisher noch nicht erfolgte. Diskussionen laufen auch in Spanien, Schweden, Irland, Australien, Kenia, Hongkong und Deutschland.

In Kambodscha, Kolumbien, Ägypten, Indien, Indonesien, Libanon, Nigeria, Serbien, Slowenien und dem Vereinigten Königreich dürfen Zahnärzte COVID-19-Impfstoffe verabreichen. In den USA erlauben das derzeit etwa 20 Bundesstaaten.

Gut die Hälfte hat Zahnärzte priorisiert

„Die Mundgesundheit ist ein grundlegender Bestandteil der allgemeinen Gesundheit und des Wohlbefindens. Die orale Gesundheitsversorgung ist eine wesentliche öffentliche Dienstleistung“, betonte FDI-Präsident Dr. Gerhard Konrad Seeberger. „Es sollten Anstrengungen unternommen werden, um Zahnärzte in die Lage zu versetzen, COVID-19-Impfstoffe zu verabreichen, wenn dies im Rahmen der nationalen Gesetzgebung und Vorschriften möglich ist und die orale Gesundheitsversorgung nur minimal beeinträchtigt wird.“

 Die Umfrage untersuchte auch die Priorisierung von Zahnärzten: 53 Prozent der antwortenden Länder gaben an, dass Zahnärzte in prioritäre Impfgruppen aufgenommen werden, 12 Prozent sagten, dass dies nicht der Fall sei, und 18 Prozent antworteten, dass das Impfprogramm und die Festlegung prioritärer Gruppen noch in Planung seien. Zu den Ländern, die Zahnärzte nicht in prioritäre Gruppe einbeziehen, gehören Kambodscha, Kolumbien, Kasachstan, Rumänien, Saudi-Arabien, Südkorea und Thailand.

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