Leitartikel

Wir sind für andere da

Die Flutkatastrophe liegt jetzt rund sechs Wochen zurück und die materiellen Schäden sind noch nicht einmal ansatzweise beseitigt – von den seelischen Wunden, die nie gänzlich heilen werden, ganz zu schweigen. So furchtbar diese Katastrophe auch ist, so hat sie doch eine ungeheure Solidarität unter den Kolleginnen und Kollegen hervorgebracht, die mich mit großem Stolz erfüllt. Das Spendenaufkommen ist enorm, aber angesichts der gewaltigen Schäden kann damit natürlich nur ein Bruchteil dessen, was benötigt wird, gelindert werden. Daher meine dringende Bitte: Vergessen Sie die Kolleginnen und Kollegen in den betroffenen Gebieten nicht. Sie brauchen weiter Ihre Hilfe. Den Spendenaufruf mit den dafür erforderlichen Daten finden Sie in diesem Heft.

Aber nicht nur in akuten Notlagen sind es viele Zahnärztinnen und Zahnärzten gewohnt, jenseits ihrer normalen Arbeit am Patienten anderen zu helfen. Dabei ist das Engagement so vielfältig wie die Kollegenschaft. Zahnärztinnen und Zahnärzte helfen im In- und im Ausland, teils als einzelne Personen, teils in größeren Teams in kleinen lokalen Projekten ebenso wie in groß angelegten Einsätzen nationaler und internationaler Hilfsorganisationen. Kolleginnen und Kollegen unterstützen Kinder und Senioren, Obdachlose und Drogenabhängige, Geflüchtete in Deutschland und Hilfsbedürftige in Entwicklungs- und Schwellenländern. Viele nehmen dafür große Strapazen auf sich und opfern Teile ihrer Freizeit oder ihres Urlaubs für ihr ehrenamtliches Engagement. Nicht selten ist der Einsatz auch mit großen finanziellen Aufwänden verbunden. Die Gemeinwohlbindung, die unserem Beruf zugrunde liegt, üben zahlreiche Kolleginnen und Kollegen also nicht nur tagtäglich in der Praxis, sondern auch weit darüber hinaus aus.

Die Bundeszahnärztekammer versucht, dieses Engagement wo immer möglich zu unterstützen und zu koordinieren. Im März haben wir unsere diesjährige virtuelle Konferenz der Hilfsorganisationen durchgeführt, deren Ziel es auch ist, das vielfältige Engagement der Zahnärzteschaft in die Öffentlichkeit zu tragen. Dieser Einsatz wird inzwischen auch von der Politik wahrgenommen. Teilnehmerin war in diesem Jahr unter anderem die Parlamentarische Staatssekretärin des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dr. Maria Flachsbarth (CDU). Die Corona-Pandemie hat natürlich auch in diesem Bereich großen Schaden angerichtet. Viele Einsätze waren gar nicht mehr oder nur unter erschwerten Bedingungen möglich. Dabei reicht ein Blick in die abendlichen Nachrichten, um zu erfahren, wo überall auf der Welt Hilfe benötigt wird. Die Flutkatastrophen in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Bayern führen uns deutlich vor Augen, dass der Klimawandel immer häufiger zu Extremwetterlagen mit verheerenden Folgen führt – in Deutschland und im Rest der Welt. Die bittere Wahrheit ist: Die benötigte Hilfe wird zunehmen statt sinken. Daher möchte ich Sie ermutigen, sich zu engagieren – wenn Sie dies nicht schon längst tun. Dafür danke ich Ihnen von Herzen.

Auch die Internationale Dental-Schau (IDS) muss mit der Zeit gehen. Vom 22. bis zum 25. September findet die weltgrößte Dentalmesse erstmals als Hybrid-Veranstaltung statt – also als Präsenzveranstaltung in Köln in Verbindung mit einem umfangreichen Online-Auftritt. Die BZÄK wird wieder zusammen mit Partnern wie dem Institut der deutschen Zahnärzte (IDZ), der Stiftung Hilfswerk Deutscher Zahnärzte (HDZ) und natürlich den zm auf der IDS vertreten sein. Mehrmals verschoben wird die diesjährige IDS Pandemie-bedingt sicherlich kleiner, aber unter Garantie nicht weniger spannend werden. Grund dafür sind hochinteressante Themen wie die nachhaltige Zahnmedizin, die verstärkt in den Fokus rückt. Denn dabei handelt es sich mitnichten um einen Modetrend, sondern um ein Zukunftsthema, das uns immer stärker beschäftigen wird. Die Bundeszahnärztekammer begleitet daher diesen Themenkomplex, um mitzuhelfen, ein Bewusstsein zu schaffen und die richtigen Weichen zu stellen.

Ein Besuch in Köln lohnt sich also auf jeden Fall!

Ihr 

Prof. Dr. Christoph Benz

Präsident der Bundeszahnärztekammer

Den Beitrag zur Flutkatastrophe finden Sie auf Seite 14.

Prof. Dr. Christoph Benz

Präsident der BZÄK
Bundeszahnärztekammer

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