Interaktive Fortbildung

Aktueller Standard – umgesetzt in der Praxis

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In der heutigen Ausgabe der zm können die Leser zwei Falldarstellungen verfolgen, die nach aktuellen Standards ausgerichtet sind, sich an den Vorstellungen der jeweiligen Patienten orientieren, aber auch durchaus individuelles Geschick erfordern.

Zunehmend sind in der Praxis der Zahnärzte Situationen zu finden, deren therapeutische Herausforderungen auf den Folgen von Hartsubstanzverlusten beruhen, die durch Kombinationen von Attrition, Abrasion und Erosion beruhen.

Hier sieht man sich häufig vor die Frage gestellt, mit weiteren umfangreichen Verlusten an Zahnhartsubstanz – wie durch eine komplette Überkronungstherapie – zu agieren, wenn die gesamten Zahnreihen noch wenige oder gar keine Restaurationen aufweisen.

Alternativen wie die Therapie durch okklusale Keramikveneers auf den Seitenzahnreihen sind bislang noch keine Standardlösung.

Oft liegen auch Situationen vor, bei denen, wie hier, der Spielraum eingeschränkt ist, weil relativ neue – also erst vor Kurzem eingegliederte – Restaurationen möglichst unangetastet bleiben sollen. Gerade dieses stellt besondere Anforderungen an den Behandler, wenn er dem Patienten im Rahmen des Möglichen entgegenkommen will.

Der besondere Charme der vonDr. Christine Gebrande,Freiburg, dargestellten Lösung liegt darin, dass die Einbindung von Kompositrestaurationen und Keramikteilrekonstruktionen weitere Hartsubstanzverluste in minimalen Grenzen hält.

Im zweiten Beitrag vonDr. Dominik Trohorsch,Frankfurt wird ein „verfahrener“ endodontischer Behandlungsfall wieder aufgegriffen und zu einem befriedigenden Ende gebracht. Der Patient war seit 2001 in unregelmäßigen Abständen in Behandlung, ohne dass bislang ein den Patienten dauerhaft befriedigendes Ergebnis erreicht werden konnte.

Die Darstellung des Behandlungsablaufes in der Anamnese macht die wichtige Rolle der Desinfektion des Kanalsystems deutlich. Dieses Ziel war in dieser langen Zeit offensichtlich nicht konsequent umgesetzt worden, unabhängig davon, ob ein konservatives oder ein chirurgisches Vorgehen gewählt wurde. Ein wesentlicher negativer Einfluss ist mit hoher Wahrscheinlichkeit auch der koronalen Reinfektion zuzuschreiben, bedingt durch einen unzureichenden Verschluss der Zugangskavitäten. Ein weiteres Mal mussten konservative und chirurgische Vorgehensweisen – in dieser Reihenfolge – gewählt werden, um zum Ziel zu gelangen. Insbesondere war es wichtig, die dislozierten, apikalen, retrograden Verschlussmaterialien des Ersteingriffes zu beseitigen und einen suffizienten Defektverschluss zu erreichen.

Beide Autoren konnten mit ihren Darstellungen aufzeigen, wie wichtig ein Behandlungsansatz über enge Fachgrenzen hinaus für ein patientengerechtes Resultat ist, sicher eine nicht gerade neue, aber immer wieder zu betonende Anmerkung, die, und das ist besonders erfreulich, offensichtlich gerade bei den jungen Behandlern ihren Niederschlag gefunden hat.

Professor Dr. Detlef Heidemann, Frankfurt

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