Hauptstadtkongress 2010

Branchentreff der Superlative

Rund 8 000 Besucher, 600 Referenten, 100 Veranstaltungen und 50 Workshops prägten den 13. Hauptstadtkongress „Medizin und Gesundheit“ vom 5. bis zum 7. Mai im Berliner ICC. Ein Branchentreffpunkt der Superlative, der jedes Jahr noch ein Stückchen zu wachsen scheint. Im Zentrum stand die Eröffnungsveranstaltung, und dort die Rede von Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler. Er warb für weniger Bürokratie, für mehr Vertrauen und Transparenz und für einen aufgeklärten Patienten.

Das Berliner ICC quoll aus allen Nähten und alles, was in der Gesundheitsbranche Rang und Namen hat, war anwesend beim Hauptstadtkongress. Das spiegelte sich auch in der Fülle der verschiedenen Themen und Diskussionen wieder. Neben der Gesundheitspolitik gab es weitere Schwerpunkte: Krankenhaus, Klinik und Rehabilitation, den Deutschen Pflegekongress und das Deutsche Ärzteforum, mit zahlreichen themengebundenen Veranstaltungen. Kongresspräsident Ulf Fink zeigte sich in seinem Resümee positiv: Der Kongress habe wichtige Weichen für künftige Gesundheitsreformen gestellt.

Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler unterstrich in seiner Eröffnungsrede die Bedeutung der Gesundheitswirtschaft mit ihren rund fünf Millionen Beschäftigten für die Versicherten in Deutschland. Das Gesundheitswesen müsse sich dem demografischen Wandel und dem medizinisch-technischen Fortschritt stellen.

Wichtig sei, dass es dabei wettbewerblich orientiert und solidarisch aufgestellt bleibe. Deutschland müsse weg von zu viel Bürokratie. Dabei helfe es nicht, Regelungen zu minimieren. Vielmehr müsse sich die dahinter steckende Geisteshaltung ändern, nämlich der Glaube, dass der Staat die Probleme besser lösen könne als die Menschen, die im Gesundheitswesen arbeiteten. Entscheidend ist für Rösler die Rolle des Patienten: der mündige, aufgeklärte und eigenverantwortliche Patient sei sehr wohl in der Lage, mitzuhelfen, die Qualität im Gesundheitswesen zu halten oder zu verbessern. Dazu bedürfe es einer Kultur des Vertrauens in die Akteure des Gesundheitswesens wie in die Ärzteschaft, der Transparenz des Systems und einer Diskussion um Patientenrechte.

Prävention spiele eine große Rolle, nicht etwa, um Kosten zu dämpfen, sondern um gesundheitsbewusstes Verhalten stärker zu implementieren. Als tragende und unverzichtbare Säule im Gesundheitswesen sieht Rösler das Solidarsystem, nach dem der starke Gesunde dem schwachen Kranken helfe. Der Ausgleich zwischen Arm und Reich dürfe nicht über das Gesundheitswesen laufen, sondern über das Steuersystem. Sein Ziel sei es, ein faires System zu schaffen, das berechenbar und planbar sei.

Regionen-Wettbewerb

Der Staatssekretär im Bundesforschungsministerium (BMBF), Georg Schütte, prämierte die Sieger der zweiten Runde des Wettbewerbs „Gesundheitsregionen der Zukunft“:

• die Gesundheitsmetropole Hamburg – Netzwerk psychische Gesundheit,

• Hic@are Gesundheitsregion Ostseeküste – Aktionsbündnis gegen multiresistente Bakterien

• und die Metropolregion Rhein-Neckar – Raum für Gesundheit.

Alle drei Konzepte werden mit jeweils bis zu 7,5 Millionen Euro in den kommenden vier Jahren gefördert. Das BMBF zeichnet die besten Konzepte aus, mit denen die Gesundheitsregionen die Akteure der Region optimal vernetzen und konkrete Produkt- oder Prozessinnovationen entwickeln wollen. Die Gewinner sollen Leuchtturm-Charakter für andere Gesundheitsregionen haben. Zwei dieser Regionen wurden bereits in der ersten Wettbewerbsrunde im Mai 2009 als Gesundheitsregion der Zukunft ausgezeichnet (mehr unter:www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/ 2367.php).

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