Mitteldeutsches Medienseminar zur Zahnheilkunde

Rund um die Mund-Gesundheit

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Das fünfte Seminar, veranstaltet gemeinsam mit dem Deutschen Journalisten-Verband Sachsen-Anhalt, führte am 20. und 21. Mai 2011 in Halle (Saale) insgesamt 15 journalistische Gäste mit Standespolitikern der beteiligten Bundesländer und mit Wissenschaftlern der Universitätszahnklinik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg zusammen. Die Journalisten, von denen einige schon „Stammgast“ sind, arbeiten teils auf medizinischem oder gesundheitspolitischem Gebiet oder wollen es sich als neues Arbeitsgebiet erschließen.

Im Mittelpunkt stand diesmal die Mund-Gesundheit. Den Auftakt gab der Vortrag von Dr. Matthias Lautner, Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, über Mundschleimhauterkrankungen und die Gefahren der Bildung von Tumoren in der Mundhöhle. Daran anschließend referierte PD Dr. Stefan Reichert, Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie, über die Zusammenhänge zwischen Zahnfleisch- und Allgemeinerkrankungen. Und Mundgeruch – als Abstand schaffendes Problem für Betroffene und ihre Umgebung – sowie dessen Ursachen und Therapiemöglichkeiten waren Thema des dritten Vortrags, den Prof. Dr. Hans-Günter Schaller hielt, Direktor der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie.

Fachthemen zusammen mit Standespolitik

Nicht minder offen waren die Journalisten gegenüber den Ausführungen der Standespolitiker zu gesundheitspolitischen Fragen und gegenüber den Positionen der zahnärztlichen Berufsvertretung dazu. Dr. Thomas Breyer, Landeszahnärztekammer Sachsen, fand klare Worte, warum die Erwartungen der Zahnärzte an die neue GOZ auch mit erhöhten Honoraren verbunden sind. Dr. Dirk Wagner, Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt, legte anhand der Erfahrungen mit der Patientenberatung dar, dass kompetenter Rat zur Zahnheilkunde nur von Zahnärzten kommen kann und von vielen Patienten wahrgenommen und geschätzt wird. Von Bettina Suchan, Landeszahnärztekammer Brandenburg, erfuhren die Gäste, dass der beste „Werbeträger“ für die Praxen die gute Arbeit des zahnärztlichen Teams und die patientenfreundliche Organisation der Praxen selber ist. Und Dr. Gottfried Wolf, Landeszahnärztekammer Thüringen, unterstrich die zentrale Rolle, die Datenschutz und Arztgeheimnis für die vertrauensvolle Beziehung zwischen Zahnarzt und Patient haben, und erläuterte in diesem Zusammenhang die Kritik der Zahnärzteschaft an der elektronischen Gesundheitskarte.

Zähne waren auch im Rahmenprogramm Thema

Um Zähne ging es auch im Rahmenprogramm des Seminars: Bei einem Besuch im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle und durch den Vortrag des Direktors des Museums, Prof. Dr. Harald Meller, erfuhren die Teilnehmer des Medienseminars mehr darüber, welche Rolle Zähne als Zeugen der Vergangenheit für Archäologen spielen und mit welchen – klassischen und neuen – wissenschaftlichen Methoden ihnen ihre Geheimnisse abgerungen werden. Im Mittelpunkt stand dabei die spannende Geschichte der Identifizierung der vor Kurzem im Magdeburger Dom ausgegrabenen sterblichen Überreste der ersten Frau Ottos des Großen, Editha (910 – 946), Tochter Eduards des Älteren von Wessex. Mithilfe der Laser-Ablation wurden Strontium-Isotopenuntersuchungen an den Zähnen durchgeführt und deren Ergebnisse mit aktuellen Wasser- und Bodenproben aus England verglichen. Dabei ergab sich eine hohe Wahrscheinlichkeit der Übereinstimmung der Skelettreste mit den Lebensdaten und -umständen der Prinzessin von Wessex. So konnten Auskünfte über Aufenthaltsorte und Ernährung in Kinderjahren ermittelt werden.

Das dichte Programm ließ abends und am Frühstückstisch dennoch ausreichend Gelegenheit für Gespräche zwischen Zahnärzten und Journalisten, die ein besseres gegenseitiges Verstehen ermöglichen. Im nächsten Jahr, so die Planung, wird man sich wieder zum Mitteldeutschen Medienseminar zur Zahnheilkunde treffen.

Sabine FiedlerFachjournalistin39110 Magdeburg

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